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Das Unterirdische München

Stadtkernarchäologie in der bayerischen Hauptstadt

Titel Das Unterirdische München
Untertitel Stadtkernarchäologie in der bayerischen Hauptstadt
Autor:in Behrer Christian
Verlag Buchendorfer Verlag
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 2001
Seiten 386
ISBN/B3Kat 3934036406
Kategorie Geschichte 
Suchbegriff Unterirdisch 
Regierungsbezirk Oberbayern

Der Stoff, aus dem die Träume der Stadtarchäologen sind, ist spannender als jede Fiktion.

Christian Behrers Dokumentation lässt »Stein für Stein« die Ursprünge Münchens auferstehen. Die »Indizien« der Archäologie ergänzen die Quellen der Historiker und erzählen zudem, was offizielle Urkunden meist verschweigen: Wie man einst in München wohnte, welche Gerätschaften den Alltag erleichterten, was es mit dem merkwürdigen Turm auf sich hat.

Die Arbeit der Wissenschaftler imaginiert auch dem Laien die Anfänge Münchens im 12. Jahrhundert.

»... Die Frage, wann die Stadt München ihren Anfang genommen und woher sie ihren Namen bekommen habe, ist nicht leicht aufzulösen.« Diese Worte von Peter Paul Finauer (1733-1788) leiten die erste umfassende Dokumentation archäologischer Erkenntnisse über frühe Besiedlung und Stadtentwicklung am Isarufer ein. Und schon auf den ersten Seiten gerät man in den Bann der Geschichte: Verlauf, Fragestellungen und Auswertung der Grabungsarbeiten lesen sich wie ein historischer Krimi.

Die Stadtarchäologie, lange Zeit eine vernachlässigte Chance der Geschichtsforschung, setzt das Mosaik der Vergangenheit aus den unbestechlichen Aussagen alter Grundmauern, Ascheablagerungen, Resten von Nutz- und Ziergegenständen' etc. zusammen.

Und tatsächlich konnten die Grabungen im Alten Hof, wo sich einst die Herzogburg der Wittelsbacher erhob, und auf dem Terrain der Peterskirche, Münchens ältestem Sakralbau, das unter Historikern umstrittene Gründungsdatum Münchens, fixieren: Eine erste befestigte Burganlage mit Wehrmauer entstand Ende des 12./ Anfang des 13. Jahrhunderts, also bevor Ludwig der Strenge München zu einem Hauptsitz des neuen oberbayerischen Herzogtums erkoren hatte. Eine in Fachkreisen diskutierte römische Vergangenheit der Stadt oder gar eine seit damals durchgehende Besiedlung schließen die Grabungen im Stadtkern von München aus.

Dafür erzählen die Funde eine viel ältere Geschichte: In der fruchtbaren Schotterebene des Münchner Raums siedelten Menschen bereits im mittleren Neolithikum, etwa 4000 v. Chr. Wesentliche Fragen wurden so dank interdisziplinärer Stadtforschung in den letzten Jahren geklärt, neue' haben sich ergeben.

Dr. Christian Behrer, 1967 in Kettwig an der Ruhr geboren, studierte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Geschichte - und Kunstgeschichte. Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit in der Denkmalpflege, Museumsgestaltung und öffentlichkeitsarbeit promovierte er mit dem Thema ° »Stadtarchäologie in München«. Derzeit beschäftigen ihn Planung, Koordination, Gutachtenerstellung und die Entwicklung einer umfassenden Kartierung der Münchner Innenstadt im Auftrag der Landeshauptstadt.