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Sittengeschichte der Welt

Vom Paradies bis Pompeji

Titel Sittengeschichte der Welt
Untertitel Vom Paradies bis Pompeji
Autor:in Frischauer Paul
Verlag Kaiser
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 1968
Seiten 400
ISBN/B3Kat 3704390011

Die Geschichte der Liebessitten bietet unserer Zeit einer gewandelten Einstellung zur Geschlechtsmoral eine neue Sicht dessen, was die Menschen im Lauf der Zeiten über die Liebe gedacht und wie sie geliebt haben. Professor Frischauer weiß das großartig zu erzählen: Er leuchtet, um die Geschichte der Liebe im Spannungsfeld zwischen Lebenslust und Laster, zwischen Gesetz und Freiheit lebendig werden zu lassen, die kulturgeschichtlichen Hintergründe aus und zeigt, warum und wie sich die Sitten der Liebe gewandelt haben und wie doch das eine bestimmend geblieben ist: die Lust zu leben und die Lust der Liebe. Vom Paradies bis Pompeji, von den ersten und frühen Menschen bis ins Rom des Kaisers Augustus führt dieser Band. Die ältesten Dokumente der Sittengeschichte sind grotesk üppige »Venus«-Statuetten und Sexualsymbole — 25 000 Jahre alter magischer Ausdruck geschlechtlicher Wünsche. Was vordem gewesen ist, wird aus dem erschlossen, was Völkerkunde, Verhaltensforschung und Sexualwissenschaft erarbeitet haben. Im Zweistromland begegnen wir der ersten Liebesgeschichte der Historie, der Sage von der leidenschaftlichen Liebe der Erdgöttin Innini zu ihrem Bruder Tammuz. Und hier, in Sumer, werden auch erstmals die Gebote und Verbote schriftlich festgelegt, die das Zusammensein der Geschlechter regeln — und bis heute fortwirken. Von Sumer geht der Weg zur »Hure Babylon«, zu Ischtar-Astarte und ihren Tempelfrauen. Wir lernen Alt-Ägyptens Liebessitten kennen, die Geschwisterliebe der Pharaonen und den raffinierten Schönheitskult. Alt-Indien wird lebendig mit seinen orgiastischen Tempelskulpturen und den unsterblichen Liebeslehren. Wir verfolgen den Weg der Kinder Israels durch Sünde, Strafe und Vergebung bis zum schönsten Liebesgedicht der Weltliteratur, dem Hohenlied Salomons. Griechenlands Götter agieren ihre lockeren Liebeshändel, und Griechenlands Menschen treten auf, Bürger und Dichter, Athleten und Philosophen, Ehefrauen und Hetären — Hellas mit seiner Knabenliebe und dem Ideal vom Guten und Schönen. Und Rom wird, indem es die sinnenfrohen Etrusker und Karthager überwindet, zur Weltmacht, die nun selbst den Lastern und Lüsten der Besiegten erliegt. Die Gesetze des Kaisers Augustus und die Fresken von Pompeji beweisen es.

 

Professor Paul Frischauer, 1898 in Wien geboren, studierte Geschichte und Staatswissenschaft. In den zwanziger Jahren wirkte er in Wien, Berlin, London und Paris als Journalist und Schriftsteller. Vor und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war er Berater der BBC und Vorsitzender der »United Correspondents« in London, später Berater des brasilianischen Präsidenten Vargas und nach dem Krieg Vizepräsident der »Inter Science Foundation«, New York. Der österreichische Bundespräsident verlieh ihm ehrenhalber den Titel Professor. In fast alle Kultursprachen übersetzt, wurden viele seiner Bücher zu Bestsellern.