Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Silberstreifen am Horizont |
Untertitel | Aufbruch zur Vernunft |
Herausgeber:in | WWF Deutschland |
Verlag | PRO FUTURA Verlag GmbH |
Buchart | Gebundene Ausgabe |
Erscheinung | 1992 |
Seiten | 256 |
ISBN/B3Kat | B00BJTIDJQ |
Silberstreifen am Horizont
Die Meldung war untergegangen im überbordenden Gewoge der Weltnachrichten: Irgendwo vor Florida war nachts ein Hochsee-Angler unbemerkt über Bord gefallen und hatte eine verblüffend weite Wasserstrecke zur rettenden Küste schwimmend bewältigt. Befragt, wie er als ungeübter Schwimmer und noch dazu bei erkennbar mäßiger körperlicher Konstitution diese Leistung vollbringen konnte, sagte er: Ich hatte eine einfache Wahl, schwimmen oder untergehen.
Die Weltgemeinschaft ist in der Lage des Schwimmers. Sie hat nur noch die Wahl, die Probleme des Globus - Übervölkerung, Hunger, Artentod, Treibhauseffekt - zu lösen oder unterzugehen. Neben diesem Entweder-Oder gibt es keinen Fluchtweg mehr. Wer das für überzogen hält, liest keine Zeitung oder - schlimmer! - versteht nicht, was er liest.
Wenn dieses Buch gleichwohl wenig vom katastrophalen Zustand des Globus berichtet - diesen Zustand gewissermaßen als bekannt voraussetzt -, hat das eine einfache Legitimation. Wir wenden uns (um im Bild zu bleiben) den Schwimmern zu, denen, die hinter dem dunklen Horizont rettende Küsten vermuten und weiterschwimmen.
Da gibt es in Mali Menschen, die mit Steinen die Wüste stoppen. Da gibt es Bauern im staubtrockenen Rajasthan, die den Experten das Gesetz des Handelns aus den Händen nehmen. Da gibt es Indianer in Südmexiko, die für ihren Kaffee faire Preise bekommen und nicht den ruinösen Weltmarktbedingungen ausgesetzt sind. Da macht ein vergleichsweise armes Land wie Venezuela dem reichen Norden vor, was geschehen kann, wenn man Naturschutz ernst nimmt. Da akzeptieren Australier das Urteil des gesunden Menschenverstandes nicht, das da besagt, ein zweitausend Kilometer langes Riff könne man eigentlich nicht schützen. Sie schützen es dennoch, nur eben anders. Da erwies sich der jahrzehntelange heftige Kampf der Naturschützer um den letzten Kontinent, der noch nicht vom Menschen »kultiviert« ist, als erfolgreich - just dann, als schon alles verloren schien: Die Antarktis wird nicht zur Plünderung freigegeben.
All das mögen Silberstreifen am Horizont sein, also Licht, das noch nichts gegen die vorherrschende Dunkelheit ausrichtet.
Und dennoch, oder gerade deshalb, kann es sinnvoll sein, diese Beispiele darzustellen, denn eines ist sicher: Erfolg spornt an.
Der WWF, die Deutsche Welthungerhilfe, die Dritte-Welt-Handelsorgani- sation GEPA, die UNEP (die Umweltsektion der UNO) und viele andere haben begriffen, was die Maxime »Eine Welt oder keine Welt« besagt. Wir haben die Wahl. Aber nicht mehr lange.
Bisher sind folgende Titel erschienen:
Vorwort
Geleitwort
Venezuela
Mali
Fidschi
Indien
Australien
Mexiko
Kamerun
Antarktis
Sonderteil WWF
Nur wer sich ändert bleibt sich treu
Schwarzsehen für den Schwarzen Kontinent?
Porträt Godofredo Stutzin
Porträt Wangari Maathai
Porträi Pisit Na Patalung
Die Wappentiere der Arche Noah
Weltkarte mit Hoffnungspünktchen
Auroren
Fotografen
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