Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Die Bilder sind unter uns |
Untertitel | Das Geschäft mit der NS-Raubkunst |
Autor:in | Koldehoff Stefan |
Verlag | Eichborn Verlag |
Erscheinung | Juli 2010 |
Seiten | 288 |
ISBN/B3Kat | 3821858443 (978-3821858449) |
Kategorie | Nationalsozialismus |
Suchbegriff | NS-Raubkunst |
Unschätzbar wertvolle Gemälde von Picasso, Kirchner, Kokoschka, Heckel, Dix, Rembrandt, van Gogh oder Tizian - die Liste der zwischen 1933 und 1945 vor allem jüdischen Sammlern gestohlenen oder ihnen weit unter Wert abgepressten Bilder ist lang. Viele Galeristen, Händler, Auktionshäuser und Kuratoren waren an diesem größten Kunstraub der Geschichte beteiligt- und zwar so systematisch und gründlich, dass ihre Unternehmen zum Teil bis heute Museen und Sammler ohne Probleme mit Raubkunst versorgen können. Die direkt Verantwortlichen wurden nie zur Rechenschaft gezogen und verdienten mit den gestohlenen Bildern nach 1945 ein Vermögen - und die beteiligten Museen, Sammler und Kunsthändler von heute fordern unverhohlen einen Schlussstrich unter die Debatte um Rückgabe. Denn weder die Washingtoner Konferenz von 1998 noch die ein Jahr später von der Bundesregierung mit der Berliner Erklärung verschärften Richtlinien zum Umgang mit Kunstwerken, die von den Nazis beschlagnahmt wurden, haben rechts- verbindlichen Charakter. Kein Kunsthändler, kein Museum und schon gar kein Sammler kann gezwungen werden, sein Gemälde den Eigentümern oder rechtmäßigen Erben zurückzugeben. Stefan Koldehoff zeichnet spektakuläre NS-Kunstraube nach und verfolgt den Weg von Bildern, Tätern und Profiteuren bis in die Gegenwart.
Stefan Koldehoff, geboren 1967, war stellvertretender Chefredakteur des Kunstmagazins »art«. Heute arbeitet er als Kultur- redakteur beim Deutschlandfunk und schreibt als Autor u.a. für die »Süddeutsche Zeitung« und »Die Zeit«. 2008 wurde er für seine investigativen Recherchen mit dem puk- Journalistenpreis des Deutschen Kulturrats ausgezeichnet. Stefan Koldehoff lebt mit seiner Familie in Köln.
Vorwort
1. »Leider geht es bei diesem Projekt wohl doch wieder mehr ums Geld als um die Wiedergutmachung«
Max Stern, Walter Westfeld und das Kunsthaus Lempertz
2. Otto Dix im Lagerhaus und Heckeis Geigerin bei Christie's
Eine Kunst-Geschichte ohne Happy End - Paul Westheim und Charlotte Weidler
3. »Die verdunkelnde Macht der Zeit«
Bernhard Boehmer, Albert Daberkow und Liebermanns
Kohlfeld in der Villa Grisebach
4. Sommer 2007 - Ein Bilderlager in der Zürcher Kantonalbank
Bruno Lohse, Hermann Göring und die Liechtensteiner »Schönart Anstalt«
»Geschicktes Sammeln und grosszügige Geschenke«
5. Kirchners Berliner Straßenszene - Frankfurt, Berlin, New York
Ernst Holzinger, Karl Haberstock, Wilhelm Ettle - Die großen und die kleinen NS-Kollaborateure
6. »Bis dahin wollen wir die Sachen lieber in den Kisten lassen«
Conrad Doebbeke, Lovis Corinth und das Niedersächsische Landesmuseum
7. »Jugendsünden, in die ich vom Zeitgeist hineingetrieben wurde«
Wilhelm Rüdiger, Wilhelm F. Arntz und Roman Norbert Ketterer - Fragwürdige Kontinuitäten
8. Go West - Das Tabu des Kunstraubs durch amerikanische GIs
Raubkunst-Beutekunst: Cupido beklagt sich bei Venus
Heinrich Bürkel, das Auktionshaus Hampel und die Stadt Pirmasens
9. Es werde Gerechtigkeit oder Die Mär vom Neubeginn
Konrad Adenauer und Heinz Kisters - Raubkunst in den Hallen der Politik
10. »Eine moralische Verpflichtung vermögen wir nicht zu
erkennen« Warum es keinen Schlussstrich geben kann
Anmerkungen
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