Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Adel und Alltag am Münchener Hof |
Untertitel | Die Schreibkalender des Grafen Johann Maximilian IV. Emanuel von Preysing-Hohenaschau (1687-1764) |
Autor:in | Pongratz Stefan |
Verlag | Michael Laßleben |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | 2013 |
Seiten | 537 |
ISBN/B3Kat | 3784730310 (978-3784730318) |
Serie | Münchener Historische Studien – Bayerische Geschichte (21) |
Suchbegriff | Adel Münchner Hof |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Der HofAdelige Graf Johann Maximilian IV. von Preysing- Hochenaschau (1687-1764) gehürte als ranghoher Amtsträger über ein halbes Jahrhundert zum engsten Beraterkreis dreier wittelsbachischer Kurf�rsten. Am Hof war Preysing vielfältig eingebunden: Er organisierte fürstliche Reisen, unternahm diplomatische Missionen, sorgte für die Prinzenerziehung und überwachte die kurf�rstlichen Finanzen. Er war Teilnehmer und Beobachter der füstlichen Prachtentfaltung.
über das gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Geschehen am Hof führte er jahrzehntelang, tagebuchartige Aufzeichnungen. Sie geben Aufschluss über den Alltag von Fürstenfamilie und HofAdel, spiegeln seine akzentuierte Wahrnehmung des Münchener Hofes wider und ermöglichen die Interpretation von Adeligen Hand- lungs- und Deutungsmustern.
Die Studie zeichnet anhand der Tagebuchinhalte sowohl die höfischen als auch die Adeligen Teilbereiche des Alltäglichen nach, die das Leben Graf Preysings prägten. Der Graf erweist sich als Mitglied eines regional verwurzelten und europaweit vernetzten HofAdels im Spannungsfeld zwischen Fürstenmacht und selbstbe- wusster Eigenrepräsentation.
Vorwort
I. Einleitung
I.1. Forschungsstand
I.1.1. Adel in Bayern
I.1.2. Hofforschung
I.2. Quellen
I.2.1. Tagebücher
I.2.2. Die „Basis" der Preysing-Tagebiicher: vorgedruckte Schreibkalender
I.2.3. Quellenkritik
I.2.4. Die Tagebücher des Grafen Johann Max IV. Emanuel von Preysing
Umfang und Überlieferungsproblematik
Motivationen des Schreibens bei Max Preysing
Anregungen im persönlichen Umfeld
Funktionen des Schreibkalenders
Verschiedene "Schichten" des Eintragens
Private Funktionen
Öffentliche Funktionen?
Vergleiche
Zur sprachlichen Verortung der Tagebücher Preysings
Fremdsprachlicher Einfluss
I.3. Fragestellungen der Arbeit
I.4. Theorie und Methode
I.4.1. Alltag und Alltäglichkeit als Leitkategorien
I.4.2. Methodisches Vorgehen
I.4.3. Anmerkungen zur Repräsentativität
II. Graf Johann Maximilian IV. Emanuel von Preysing
II.1. Herkunft aus altem Adel
II.2. Zur Person des Grafen Johann Maximilian IV. von Preysing
II.2.1. Schulische und universitäre Ausbildung
II.2.2. Aufstieg in der höfischen Ämterhierarchie
II.2.3. Die Nähe zu den Kurfürsten als Besonderheit
Hintergründe und Vorbedingungen
Konkretisierungen und Auswirkungen
Preysings Verhältnis zu Kurfürst Max Emanuel
Ein Freund und Minister für Karl Albrecht
Max III. Josephs besorgter Prinzenerzieher
Max Preysing auf einem Jagdporträt des Clemens August
II.2.4. Charakterzüge des Grafen Max von Preysing
II.3. Hofmarken, Sitze und eine Herrschaft - die Besitzungen als Fundament Adeliger Existenz
II.3.1. Das Preysing-Palais und die Münchener Besitzungen - Prunkbauten unter den Augen des Fürsten
Bei der Tafel im Palais: Leise Anklänge an das fürstliche Tischzeremoniell
II.3.2. Hohenaschau - Ort Adeliger Repräsentation und wirtschaftliches Juwel
II.3.3 Kronwinkl - Stammsitz des gesamten Adelsgeschlechtes
II.3.4. Reichersbeuern und Sachsenkam - Sitze des Großvaters und des Vaters
II.3.5. Brannenburg, Klein- und Großholzhausen - erste eigene Erwerbungen.
II.3.6. Alt- und Neubeuern - Marktflecken und Gunetzrhainer-Schloss
II.3.7. Söllhuben und Farnach - alter Familienbesitz der PreysingHohenaschau
II.3.8. Ainhofen/Maxhofen - ein Schlösschen bekommt den Namen des Grafen
II.3.9. Weitere Hofmarken und Sitze
II.3.10. Vergleiche mit anderen Adeligen
II.4. Dingbesitz und Dingbedeutsamkeit - Das Inventar von 1721
II.5. Preysings Wirken für Rang und Memoria des Hauses
II.5.1. Die Turniermäßigkeit als Rangkriterium
II.5.2. Das Wappen als Symbol der Familie
II.5.3. Grabdenkmäler für die Grafen Preysing
II.5.4. Die Beschäftigung mit der eigenen Genealogie
III. Aspekte eines Adeligen Lebens am Fürstenhof
III.1. „ich aber bin hier verbliben" - Selbstthematisierungen und Selbstbezüge
III.1.1. Ostentative Teilnahme am Hofleben
III.1.2. Abgrenzung und Absetzung von üblichen Unternehmungen
III.1.3. Nähe zu Angehörigen des Fürstenhauses
III.1.4. Dienstliche Bereiche
III.1.5. Persönliche Einflussbereiche, außerdienstliche Unternehmungen und Widerfahrnisse
III.1.6. Graf Preysing beobachtet sich selbst
III.1.7. Thematisierung der eigenen Beobachterposition
III.1.8. Zusammenfassung
III.2. „zu hauß die brief zugemacht, hinach zur conversation" - Persönliche Kommunikationsnetze
III.2.1. Mündliche Kommunikationszirkel Der Münchener Hof und die Hofgesellschaft
Preysings Anbindung an auswärtige Höfe
Familie und Verwandtschaft
Weitere Personenzirkel und Tischgesellschaften in und um München
III.2.2. Schriftliche Kommunikationszirkel Personen am Münchener Hof und Angehörige des bayerischen Adels
Personen an anderen Höfen
Briefwechsel mit Familienangehörigen und Verwandten
Korrespondenz mit den eigenen Untergebenen
Situationsgebundener Briefverkehr mit verschiedenen Personen
III.2.3 Zusammenfassung und Vergleich mit dem Kommunikationsverhalten des LandAdels
III.3. Zwei glücklose Ehen
III.3.1. Die erste Ehe mit Maria Anna Josepha Theresia Brigitta Gräfin von Rechberg auf Hohenrechberg
III.3.2. Die zweite Ehe mit Maria Theresia Anna Cäcilia Gräfin Fugger von Nordendorf
III.3.3 Zusammenfassung
III.4. „geheimber rhat biß halb 7 Uhr" - Tätigkeiten bei Hof.
III.4.1. Schlaglichter auf politische Aufgaben
III.4.2. Preysings dienstliche Verpflichtungen nach seinen Aufzeichnungen
Die Tätigkeit im Geheimen Rat
Die Geheime Konferenz
Berührungspunkte mit der Landschaft
Die Verpflichtungen in den Hofämtern
III.4.3 Zusammenfassung
IV. Der Münchener Hof aus Adeliger Perspektive
IV.1. Bewegungen und Konstanz im Raum
IV.1.1. „Der Hof als Summe räumlicher Bezugspunkte
Die Residenz München - Repräsentationszentrum und weitläufiges Stadtschloss
Schloss Nymphenburg - Sommerschloss mit Gartenburgen
Die Schlösser Alt- und Neu-Schleißheim und Lustheim - Gestüt und Jagdstützpunkt
Fürstenried - Schlösschen inmitten des Jagdparks
Schloss Dachau - Aufenthaltsort von Kurfurstin Therese Kunigunde
Schloss Lichtenberg am Lech - Reiherjagd im Frühsommer
Haag und Leonsberg - weitere Jagdschlösser
Zusammenfassung
IV.1.2. „auf der wällischen schesa" - Reisen und Mobilität
Reisen mit Karl Albrecht
Italienfahrten
Die Brautfahrt Karl Albrechts 1722
Reise nach Frankreich und in die Niederlande 1725
Reisen nach Mannheim und Bonn 1728 und 1732/33
Die Fahrt nach Ellingen 1733
Das Treffen Wittelsbach-Habsburg in Melk 1739
Fahrten zu Kriegszügen
Reisen nach Ungarn zur Türkenfront 1717 und 1718
Feldzug nach Oberösterreich und Prag 1741/42
Diplomatische Missionen
Reise nach Reichstadt 1718
Reise nach Bonn und Münster 1723/24
Eine Fahrt nach Linz 1732
Die Mission nach Wien 1733/34 zur kurbayerischen Lehensempfangnis
Die Begleitung einer wittelsbachischen Braut nach Rastatt 1755
Private Fahrten des Grafen Max von Preysing
Reisen nach Prag 1718 und 1722
Fahrten mit familiärem Hintergrund
Reisen zur Gesundung
Preysings eigene Herangehensweise an Reisenotizen
Zusammenfassung
IV.2. „ä l'ordinaire"- Zeitlichkeit in Rhythmen am Münchener Hof
IV.2.1. Schematisierte Tages- und Wochenstrukturen
Die Struktur des Tages bei Hof
Der Wochenrhythmus am kurfürstlichen Hof
IV.2.2. Die Jahresstruktur
IV.2.3 Zusammenfassung
IV.3. Die Hofgesellschaft: Zeremoniell und Personenkreise
IV.3.1. Das Zeremoniell als Vorgabe für Begegnung
„... und observierte ich..." - Preysings Blick auf das Zeremoniell
Öffentlich, retiriert, incognito
Ausfahrten
Das Tafelwesen
Exemplarischer Ablauf einer Tafel - Kurfürst und Kardinal im Kloster
Pele-mele-Tafeln
Das Trinken auf die fürstliche Gesundheit
Audienzen und Diplomatenbesuche
Zusammenfassung
IV.3.2. Die Hofgesellschaft, von innen betrachtet
Die grundlegende Struktur des Münchener Kurfürstenhofes im 18. Jahrhundert
Die Stabsministerien des kurfürstlichen Hofstaates
Nachgeordnete Ämter und Hofstaaten der Fürstenfamilie
Untere Dienstränge am Hof
Preysings Blick auf die Kurfürsten und die fürstliche Familie
Max Emanuel
Karl Albrecht
Max III. Joseph
Weitere Mitglieder der kurfürstlichen Familie
Die Kurfürstinnen und weibliche Angehörige des Herrscherhauses
Das Frauenzimmer zwischen Passivität und Parforcejagd
Wahrnehmungen des Adels am Hof durch einen HofAdeligen
Hochzeiten und Kindsgeburten
Geburtstage und Namenstage
Konflikte und Duelle
Todesfalle
Zusammenfassung
IV.4. Ereignisse: Elemente des Alltäglichen am Hof
IV.4.1. Solennitäten und Divertissements - Festformen, Feiern und Unterhaltungen
Solennitäten
Veranstaltungen des Ritterordens vom Hl. Georg
Divertissements
Appartements und Anticamera, Hofgärten und Akademien
Kartenspiele
Ballspiele
Turniere und Caroussells
Lustfahrten mit Schlitten, auf dem Bucentaurus und mit der Starnberger Lustflotte
Opern, Theater, Musik
Faschingsfeste und Maskeraden
Redouten
Bauernhochzeit und Königsmahl
Bälle und Tanz
Gauklerauftritte
Die Jagd als das vornehmste Divertissement
Zeitgenössische Jagdmethoden
Die Beizjagd mit Falken und Habichten
Eingestellte Jagden
Die Parforcejagd
Wasserjagden - Prunkstücke der waidmännischen Lustbarkeiten in Kurbayern
Weitere Jagdformen und bejagte Tiere
Gefahren der Jagd
Preysings Beteiligung an Hofjagden und die Adelige Jagd abseits der Hofpflichten
Zusammenfassung
IV.4.2. „die littaney mit 2 Seegen" - Frömmigkeitspraxis bei Hof
Kurfürstliche Religionsausübung und städtische Sakraltopographie
Die Pfarr- und Stiftskirche Unsere Liebe Frau und die Pfarrkirche St. Peter
Das Jesuitenkolleg und die Kirche St. Michael
Das Theatinerkloster und die Kirche St. Kajetan
Das Franziskanerkloster und die Kirche St. Antonius
Das Augustinerkloster und die Kirche St. Johannes der Täufer und St. Johannes Evangelist
Das Karmeliterkloster und die Kirche St. Maria vom Berge Karmel und St. Nikolaus
Das Kapuzinerkloster und die Kirche St. Franziskus
Das Klarissenkloster am Anger und die Kirche St. Jakob
Das Paulanerkloster St. Karl Borromäus in der Au
Das Herzogspital zu St. Elisabeth und Rochus und das Josephspital
„Schluß des gebetts mitlß der proceßion" - Formen der Anbetung
Mehrstündige Gebete
Kirchliche Jubiläen
Besuche der Heiligen Gräber
Ölbergandachten
Prozessionen
Wallfahrten
Preysings persönliche Frömmigkeit
Die dingliche Seite von Preysings persönlicher Frömmigkeit
Zusammenfassung
IV.4.3. Körperlichkeit: Gesundheit, Krankheit und Tod
Erkrankungen
Medizinische Maßnahmen: Aderlässe und Abfuhrmittel als Vorbeugung und Therapie
Der Tod
Zusammenfassung
IV.4.4. Kontextualisierungen durch Vergleiche
V. Schlussbetrachtung
VI. Quellen-und Literaturverzeichnis
VI.1. Ungedruckte Quellen
VI.2. Gedruckte Quellen
VI.3. Literatur
VI.4. Abkürzungsverzeichnis
VII. Anhang
VII.1. Itinerare der Auslandsreisen in den Schreibkalendern
VII.2. Transkription: Schreibkalender Graf Johann Max Emanuel von Preysing, 29. Januar bis 4. März 1730
VII.3. Karten
VII.4. Abbildungsnachweis
Personenregister
Ortsregister