100 Jahre Wohnungsamt
1911 bis 2011
Liebe Münchnerinnen, liebe Münchner,
Wohnen zählt zu den elementaren Bedürfnissen jedes Menschen. Ob allein lebend, in einer Partnerschaft oder als Familie - eine Wohnung ist unverzichtbar zur Lebensführung, Wer aus eigener Kraft keinen angemessenen Wohnraum findet, braucht Unterstützung. Das Amt für Wohnen und Migration der Landeshauptstadt München bietet hier kompetente Hilfestellung. Dies ist eine zentrale Aufgabe im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge.
Vor 100 Jahren wurde in München das
Wohnungsamt eingerichtet. Hintergrund war die akute Wohnungsnot breiter Bevölkerungsschichten. Im Zuge der Industrialisierung war die Einwohnerzahl Münchens geradezu explodiert. In der Gründungszeit des
Wohnungsamtes gab es 140.000 Wohnungen in München. Zum 75-jährigen Bestehen des Amtes sprach mein Vorgänger Georg Kronawitter von 600.000 Wohnungen. Aktuell sind es fast 750.000 Wohneinheiten. Diese Entwicklung ist ein Beleg dafür, wie stark unsere Stadt in den vergangenen 100 Jahren gewachsen ist. Gleichzeitig
machen diese Zahlen aber auch die großen Anstrengungen der Landeshauptstadt deutlich,
Wohnraum für eine wachsende Bevölkerung zu schaffen.
Wie ein roter Faden durchziehen die Themen „Zuwanderung und Wohnen" die Geschichte unserer Stadt - in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg, während der Zerstörung im 2. Weltkrieg, aber auch der Phase des Wiederaufbaus in den 50er- und 60er-Jahren. Woh-nungslosigkeit war lange Zeit ein Schicksal, das breite Bevölkerungskreise treffen konnte. In den vergangenen Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs hat sich dies verändert. Die Engpässe am Wohnungsmarkt spüren heute vor allem sozial schwächere Familien und allein Lebende.
Eine prosperierende Stadt, die viele attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, hat eine große Anziehungskraft. Die Einwohnerzahl steigt und hat in diesem Jahr bereits die Marke von 1,4 Millionen überschritten. München profitiert von dieser Zuwanderung in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Die Kehrseite dieses Aufschwungs sind steigende Mieten. Wer über einen begrenzten finanziellen Spielraum verfügt - und dazu zählen nicht nur die Bezieherinnen und Bezieher von Sozialleistungen, sondern auch Haushalte mit geringerem und mittlerem Einkommen - hat zunehmend Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Unter diesen Vorzeichen wird es für die Stadt auch in Zukunft eine große Herausforderung bleiben, Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten bereitzustellen.
Ich gratuliere dem Amt zu seinem 100. Geburtstag. Beim Lesen der Broschüre hoffe ich, dass Sie einen Einblick in die lebendige Entwicklung vom „Amt für Wohnungswesen" hin zum „Amt für Wohnen und Migration" erhalten.
Christian Ude
- Vorworte
- Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
- Brigitte Meier, Sozia/referentin der Landeshauptstadt München
- Entwicklung Münchens am Ende des 19. Jahrhunderts und Gründung des Wohnungsamtes
- Anfangszeit des Wohnungsamtes
- Phase des Ersten Weltkrieges
- Nachkriegszeit und Weimarer Republik
- Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
- Nachkriegszeit - Trümmerzeit
- Wiederaufbau und Wirtschaftswunderjahre
- Die Olympischen Spiele 1972 - Motor für den Wohnungsbau
- Gesamtstädtische Aufgaben- und Verwaltungsreform ab den 90er Jahren
- Neuausrichtung ab 2000 - Auf dem Weg zu einem Amt für Wohnen und Migration
- Aktuelle Entwicklungen im Amt für Wohnen und Migration
- Zukünftige Herausforderungen für den Bereich Wohnen und Migration
Rudolf Stummvoll, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration
- Grußwort des Personalrates
Robert Binder, Personalratsvorsitzender des Amtes für Wohnen und Migration
- Dank
- Quellennachweis
- Bildnachweis