Nationaltheater München
Festschrift der Bayerischen Staatsoper zur Eröffnung des wiederaufgebauten Hauses
Der Wiederaufbau des
Nationaltheaters in München hat manches Ungewöhnliche und Denkwürdige an sich. Zunächst das: jahrelang wurde darum gerungen, ob und wie unser
Nationaltheater am alten Platz wieder erstehen soll. Niemandem war diese Frage gleichgültig, alle fühlten sich mitverantwortlich, von Amts wegen oder ganz einfach als Bürger dieser Stadt. Sage keiner, das sei selbstverständlich.
Man ist Irrwege und Umwege gegangen, ließ das Gefühl, die Liebe zum alten Haus, moderne Erfordernisse und schließlich jene zu Worte kommen, die der Baugeschichte des
Nationaltheaters ernsthaft nachgegangen
sind, die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit den Gegebenheiten hier und heute in Zusammenklang brachten und dem "Werk jenes Mannes wieder richtungweisende Geltung verschafften, dem allein die Ehre gebührt: dem ersten Erbauer, Karl von Fischer. Was nach den Plänen dieses genialen Meisters wiedererstand, beglückt nun ganz besonders alle jene zutiefst, die einen freiwilligen Beitrag für den Wiederaufbau geleistet haben.
Und damit sind wir beim zweiten: die Münchner Bürgerschaft und Gönner aus aller Welt haben — aufgerufen durch die Freunde des
Nationaltheaters e. V. — weit über fünf Millionen DM zum Wiederaufbau beigetragen. Auch das ist wahrhaftig ungewöhnlich, ja einmalig. Zehn Tombolen, zahlreiche sonstige Spendenaktionen verschiedenster Art immer und immer wieder allein nur für das
Nationaltheater, das will hingenommen und mit Erfolg bedacht sein. Sage auch da keiner, das sei selbstverständlich.
Daher drängt es uns, an dieser Stelle unseren tiefempfundenen Dank allen jenen auszusprechen, die im Laufe von zwölf Jahren unermüdlich das gemeinsame Werk gefördert haben: den Firmen, die Bar- und Sachspenden gaben, den privaten Bürgern und den Freunden in aller Welt, die ihr persönliches Opfer beitrugen, insbesondere Presse und Rundfunk und allen, die sonst durch Rat und Tat, sei es bei den Tombolen, den festlichen Opernaufführungen und Konzerten und allen übrigen Veranstaltungen zugunsten des Wiederaufbaus mithalfen, das große Ziel zu erreichen.
- WORTE ZUM GELEIT
- Ministerpräsident Alfons Goppel
- Finanzminister Dr. h. c. Rudolf Eberhard
- Staatsminister für Unterricht und Kultus Prof. Dr. Theodor Maunz
- Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel
- Die Gesellschaft der Freunde des Nationaltheaters
ZUR ARCHITEKTUR DES HAUSES
- Oswald Hederer
Baugeschichte des alten Nationaltheaters
- »Der bairischen Nation ein würdiges Denkmal« • Architektenwettbewerb 1802
- Größer als das Odeon in Paris
- Schändliche Bestimmung einer Ruine?
- Weihe des Hauses 1818
- Der Brand von 1823- Spende der Bürgerschaft • Der »Bierpfennig«
- Klenze baut nach Fischers Plänen • Eröffnung 1825
- Technische Verbesserungen • Linnebachs Unterbühne
- Der 3. April 1944
- Die Freunde des Nationaltheaters
- Karl F. G. Fischer
Das neue Nationaltheater — Planung und Wiederaufbau
- Wettbewerb 1955 und erste Planungen
- Das Variantenprojekt • Karl von Fischers geniale Lösung
- Technische und hygienische Forderungen heute
- Individuelle Geborgenheit
- Bequemlichkeit und Sicherheit des Publikums
- 115 Meter lang, 55 Meter breit, 42 Meter hoch
- Originalpläne und Details
- Künstlerische und wissenschaftliche Mitarbeiter
- Außergewöhnliche Handwerker . Portikus und dorische Vorhalle • Ionische Säle
- Übergang in Gold
- Foyer
- Königssaal
- Zuschauerraum
- Höhepunkt der Komposition
- Die umbaute Kugel -2100 Plätze
- Weiß, Rot und Gold
- Akustik • Doppelschale als Kuppelkonstruktion
- Fünf Ränge
- Drehbühne in quadratischer Form • Die Gesamtkosten
- Die Freunde des Nationaltheaters
- Über fünf Millionen DM Spenden
OPER, BALLETT UND SCHAUSPIEL IM Nationaltheater
- Annette Kolb, Große Begebenheiten
- Paul Kuhn, Ich war Mottls Mime
- Leo Rosenek, Als Kapellmeister am Hof- und Nationaltheater
- Bruno Walter, Meine Münchner Jahre
- Rudolf Hartmann, Margarete von Valois und ich
- Emil Preetorius, Erinnerung an eine Iphigenie
- Werner Egk, Kleine Erlebnisse
- Dorothea Federschmidt, Die erste Liebe 149 Karl Amadeus Hartmann, Erinnerungen
-
Ludwig Kusche, Alte unnennbare Tage
-
Hermann Proebst, Vom Gärtnerplatz zum Hoftheater
-
Eugen Roth, Richtspruch
OPER IM NEUEN HAUS
- Rudolf Hartmann, Grundsätzliche Gedanken
- Abschied von Helmut Jürgens
- Personal der Bayerischen Staatsoper bei der Wiedereröffnung des Nationaltheaters
- Zeittafel zur Geschichte des Hof- und Nationaltheaters
- Verzeichnis der Farbtafeln
- Verzeichnis der Illustrationen
- Bildnachweis
- Verzeichnis der in dieser Festschrift mit Anzeigen vertretenen Unternehmen