Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Führer durch die K. Glyptothek in München |
Autor:in | Wolters Paul |
Verlag | Kgl. Hof-Buchdruckerei Kastner & Callwey |
Buchart | Taschenbuch |
Erscheinung | 1911 |
Seiten | 63 |
ISBN/B3Kat | 0000000297 |
Kategorie | Kunstführer |
Suchbegriff | Glyptothek |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Die Münchner Glyptothek ist im wahrsten Sinne eine Schöpfung Ludwig's I. Die Sammlung selbst, das Gebäude, ja sogar der Name Glyptothek, mit dem man jetzt auch anderwärts Sammlungen plastischer Bildwerke bezeichnet, sind durch ihn geschaffen worden. Schon als Kronprinz hatte er zu sammeln begonnen und zuerst durch vereinzelte Käufe eine Anzahl von Bildwerken zusammengebracht. Dann glückte ihm 1812 die Erwerbung der äginetischen Giebelskulpturen, und die Veräusserung der durch Napoleon nach Paris gelangten, 1815 aber den ehemaligen Eigentümern •wieder zur Verfügung gestellten Kunstwerke der Villa Albani bot eine zweite Gelegenheit, die Sammlung durch ausgezeichnete Stücke zu bereichern. Denn auf solche, nicht auf die Menge, legte der königliche Sammler Wert und gab seiner Glyptothek dadurch den besonderen vornehmen Charakter, der sie vor vielen ähnlichen Sammlungen auszeichnet. (Vgl. zur Geschichte der Erwerbungen: L. Urlichs, Die Glyptothek S. M. des Königs Ludwig I. von Bayern, und Beiträge zur Geschichte der Glyptothek). In diesem Sinne blieb der König ununterbrochen auf Erwerbungen bedacht, für welche ihm namentlich der Bildhauer M. Wagner als Vermittler und Sachverständiger diente. Mit der Eröffnung der Glyptothek (1830) schien die Sammlung in der Hauptsache abgeschlossen, und sie ist später nur noch durch vereinzelte Erwerbungen vermehrt worden, unter denen der Apollo von Tenea (1854) besonders hervorgehoben werden muss.