Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Kurfürst Max Emanuel - Bayern und Europa um 1700 |
Untertitel | Bd.1 zur Geschichte und Kunstgeschichte der Max-Emanuel-Zeit |
Autor:in | Glaser Hubert |
Verlag | Hirmer Verlag |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | 1976 |
Seiten | 486 |
ISBN/B3Kat | 377742790X |
Kategorie | Kunstführer |
Suchbegriff | Kunstgeschichte |
Personen | Kurfürst Max Emanuel |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Vorwort
Eine wichtige Epoche der bayerischen Geschichte abzubilden- das ist die Aufgabe der Ausstellung über den Kur-fürsten Max Emanuel und seine Zeit, die im Sommer 1976 tn S-rhleißheim stattfindet. Das Bild setzt sich zusammen aus v L-ien künstlerischen und archivalischen Objekten: Plastiken ind Gemälden, Handzeichnungen und Kupferstichen, Preziosen und Waffen, Möbeln, Teppichen und Gefäßen, Urkunden und Briefen. Es ist so reich, so bunt, so differenziert wie die Überlieferung selbst. Nicht jedes der ausgestellten Objekte spricht für sich. Es wird zum Sprechen gebracht, indem es in einen Zusammenhang hineingestellt, in veine ursprüngliche Umgebung zurückversetzt und durch Erklärungen ausgedeutet wird.
Als die Ausstellung vorbereitet wurde, war es nötig, zunächst einen Überblick über den Gang der politischen und künstlerischen Entwicklung zu bekommen. Wichtige Stränge der Überlieferung mußten neu aufgerollt, wichtige B estände neu durchgesehen werden. Der Versuch, ge-rhichtliche Vorgänge durch künstlerische Objekte zu ver-.: >.baulichen, gab zusätzliche Probleme auf. Personen und Institutionen, die es als ihre zentrale Aufgabe ansahen, sich 2i r.rräsentieren, ihren Rang öffentlich darzustellen, ihre Verdienste zu verewigen, besitzen in der Überlieferung ein Übergewicht gegenüber den anonymen Lebensleistungen, iie ien Staat letzten Endes trugen. Ohnedies bietet die schöne Seite des Daseins, die kultivierte Selbstdarstellung des Fürsten, der Dynastie, des Hofes, sich viel eindrucks-ller dar als die häßliche, als Armut und Krankheit, Brandschatzung und Plünderung. Schließlich besteht eine tiefe Kluft zwischen den konkreten Aussagen von Schlachtenbildern und Allegorien und dem Abstraktionsbedürfnis der modernen Geschichtswissenschaft.
Um die vielen Fragen abzuklären, die bei der Vorbereitung der Ausstellung auftauchten und in den skizzierten Problemkreisen stecken, um die geschichtlichen Zusammenhänge unter verschiedenen Aspekten auszuleuchten und die künstlerischen Zeugnisse durchzumustern und aufzuschlüsseln, ist eine Reihe von Studien entstanden. Sie werden in diesem Band der Öffentlichkeit vorgelegt. Sie sollen erläutern und ergänzen, was die Ausstellung zeigt. Darüber hinaus sollen sie zur Vertiefung der geschichtlichen und kunstgeschichtlichen Kenntnisse über die Max-Emanuel-Zeit einen selbständigen Beitrag leisten.
Der Herausgeber dankt den Autoren, daß sie sich den harten Bedingungen, die ein kurz und genau terminiertes Unternehmen stellt, ohne Murren gefügt haben. Er dankt Herrn Oberkonservator Dr. Peter Volk für seinen Rat bei der Erörterung kunstgeschichtlicher Fragen, Hern Karl-Heinz Zuber für die Redaktion der Anmerkungen, Fräulein Edith Chorherr für die Anfertigung des Personenregisters, dem Verleger, Herrn Albert Hirmer, für sein Verständnis und seine Geduld, und insbesondere Frau Dr. Annemarie Seling und Herrn Dr. Reinhold Baumstark, die unermüdlich um die Durchsicht der Manuskripte, die Korrektur der Fahnen und des Umbruchs und die Bebilderung besorgt waren und damit das rechtzeitige Erscheinen des Bandes erst ermöglicht haben.
München, im Sommer 1976 Hubert Glaser