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Bayerns Kirche im Mittelalter

Handschriften und Urkunden aus bayerischem Staatsbesitz

Titel Bayerns Kirche im Mittelalter
Untertitel Handschriften und Urkunden aus bayerischem Staatsbesitz
Verlag Hirmer Verlag
Buchart Broschiert
Erscheinung 1960
Seiten 64
ISBN/B3Kat B0027NKA44
Kategorie Kirchenführer Bayern 
Suchbegriff Kirche Mittelalter 

Ausstellung veranstaltete von den Bayerischen Staatlichen Bibliotheken in Verbindung mit den Staalichen Archiven Bayerns. Juni - Oktober 1960

Der im Sommer dieses Jahres in München stattfindende Eucharistische Weltkongreß ist für die Bayerischen Staatlichen Bibliotheken und Archive ein willkommener Anlaß, mit einer Ausstellung ausgewählter Handschriften und Urkunden, überwiegend aus früherem kirchlichem Besitz, hervorzutreten. Im Zuge geschichtlicher Entwicklung ist diesen Instituten ein Erbe von ungewöhnlichem Reichtum und hohem geistigem Rang zur Bewahrung und Erschließung zugefallen und sie betrachten es daher geradezu als ihre Pflicht, auch von ihrer Seite die religiöse und kulturelle, durch ihre Weltweite immer wieder in Erstaunen setzende Kraft, die Bayerns Kirche im Mittelalter besaß, einer breiteren Öffentlichkeit erneut zum Bewußtsein zu bringen. Gewiß sieht sich ein solcher Versuch manchen Schwierigkeiten gegenüber. Nicht allein deswegen, weil sich der Bereich der bayerischen Kirche im Mittelalter keineswegs mit den gegenwärtigen, erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts gezogenen Landesgrenzen deckt. Schwerer fällt es ins Gewicht, daß das heutige Bayern in seinen altbayerischen, schwäbischen und fränkischen Gebietsteilen Bistümer umschließt, die im Mittelalter oft nur in einer lockeren Verbindung miteinander standen. Diese geschichtlich bedingten Gegebenheiten, denen die Ausstellung Rechnung zu tragen hatte, und ein nicht immer in gleichmäßiger Fülle, Qualität und Schaubarkeit zur Verfügung stehendes Material haben zu der Gliederung in vier, in sich chronologisch geordnete Hauptgruppen geführt. Die erste Abteilung umfaßt Freising und Augsburg; wohl unterstehen diese beiden Bistümer im Mittelalter verschiedenen Metropolen, doch teilen sie sich in den bayerischen Voralpenraum in einer Weise, daß eine sachliche Grenzlinie nur schwer zu ziehen ist. Zu einer zweiten, stärker noch als die erste durch geschichtliche und kulturelle Verbindungen verklammerten Gruppe schließt sich der Bereich zusammen, der durch die Namen Regensburg, Salzburg und Passau bezeichnet wird. Regensburg, durch Jahrhunderte der Sitz der bayerischen Herzöge und Stätte eines intensiven kirchlichen Lebens, Salzburg, die Metropole Altbayerns, und Passau, durch Donau und Inn mit den beiden anderen religiösen und kulturellen Zentren verbunden, bilden im bayerischen Raum eine spürbare, nicht zu übersehende Einheit. Daß dem Bistum Würzburg, das wie Eichstätt dem Angelsachsen Bonifatius seine Entstehung verdankt, ein besonderer Platz gebührt, bedarf keiner Rechtfertigung, zumal es seinen Blick im Mittelalter weniger nach dem Süden als nach dem westlichen und mittleren Deutschland richtet, und ebenso kann Bamberg, zwar durch die Person seines Gründers Heinrich II. zunächst in enger Beziehung zu Altbayern, aber von Anfang an doch ein Gebilde von individueller Prägung, den Anspruch erheben, in einer eigenen Gruppe zu Worte zu kommen.