Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Ereignis | Der Vater eines Mörders |
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von/bis | 1980 |
Künstler | Andersch Alfred |
Nation | Deutschland |
Wikipedia | Der_Vater_eines_Mörders |
In *Der Vater eines Mörders* schildert Alfred Andersch eine Schulstunde im Jahr 1928, die er als Jugendlicher am Wittelsbacher-Gymnasium in München erlebte. Im Zentrum steht der autoritäre Direktor der Schule, Studienrat Himmler – der Vater des späteren SS-Führers Heinrich Himmler. Andersch beschreibt mit distanzierter Beobachtung, wie der Direktor durch seine streng hierarchische und demütigende Haltung ein Klima der Angst erzeugt. Die Schüler, darunter auch Andersch selbst, werden zum Gehorsam erzogen und ihrer Individualität beraubt. Der Text ist eine kritische Auseinandersetzung mit autoritärer Erziehung, die als Nährboden für den späteren Faschismus verstanden wird. In der Figur des Himmler-Vaters zeigt sich, wie Machtstrukturen schon im Kleinen wirken und wie Konformitätsdruck und Unterdrückung beginnen. Die autobiografische Erzählung ist kein klassisches Schuldrama, sondern ein politisches und psychologisches Porträt deutscher Vorkriegsgesellschaft. Sie wirft die Frage auf, inwieweit autoritäre Prägung zur Entstehung totalitärer Täter beitragen kann.
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