Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Ereignis | Jud Süß |
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von/bis | 1925 |
Künstler | Feuchtwanger Lion |
Nation | Deutschland |
Wikipedia | Jud_Süß_(Feuchtwanger) |
"Jud Süß" ist ein Roman von Lion Feuchtwanger, der 1925 veröffentlicht wurde und die historische Figur des Joseph Süß Oppenheimer in den Mittelpunkt stellt. Der Roman spielt im 18. Jahrhundert im Herzogtum Württemberg und basiert auf dem realen Schicksal Oppenheimers, einem jüdischen Finanzberater des Herzogs Karl Alexander. Süß wird als kluger und ambivalenter Charakter dargestellt, der durch seine finanzpolitischen Talente in die höchsten Kreise des Herzogtums aufsteigt. Er gerät jedoch bald in ein komplexes Netz aus Intrigen und Feindschaften, das nicht nur aus politischen Gegnern, sondern auch aus tief verwurzeltem Antisemitismus besteht. Letztlich wird Süß nach dem Tod des Herzogs zum Sündenbock gemacht und ungerecht zum Tode verurteilt.
Feuchtwangers Darstellung von Süß ist bewusst mehrdeutig: Einerseits zeigt er ihn als ehrgeizigen Opportunisten, andererseits als tragische Figur, die die Widersprüche ihrer Zeit verkörpert. Der Roman thematisiert die sozialen, politischen und religiösen Spannungen der damaligen Zeit und ist eine deutliche Anklage gegen Antisemitismus und Vorurteile. Anders als in späteren, propagandistischen Interpretationen betont Feuchtwanger die Menschlichkeit und die Komplexität des Charakters und zeigt die Diskriminierung und Verfolgung, die Süß aufgrund seiner Herkunft widerfährt. "Jud Süß" wurde als ein frühes Werk gegen Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit gefeiert und ist ein eindrucksvolles Beispiel für Feuchtwangers Fähigkeit, historische Stoffe mit sozialer und politischer Relevanz zu verknüpfen.
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