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Die Sonate Nr. 1 f-Moll op. 2 Nr. 1 ist die erste der 32 mit opus-Zahlen versehenen Klaviersonaten Beethovens. Zuvor entstanden im Unterricht bei Christian Gottlob Neefe die drei sogenannten „Kurfürsten“-Sonaten WoO 47.
Die Sonate ist, wie alle unter Opus 2 veröffentlichten Werke, Joseph Haydn gewidmet, bei dem Beethoven zwischen Ende 1792 und Anfang 1794 Unterricht nahm. Es handelt sich jedoch keineswegs um eine Schülerarbeit, sondern um ein sehr individuell geprägtes Werk, das sich zwar formal an die Vorbilder seines Lehrers anlehnt, sich von diesen aber im musikalischen Duktus und Ausdruck deutlich absetzt.
Insbesondere darf der erste Satz der Sonate zwar einerseits als Beispiel für eine mustergültige Verwirklichung der klassischen Sonatenhauptsatzform gelten, muss andererseits aber auch aufgrund seiner konflikthaft emotionalen Gespanntheit bereits als rudimentäre Vorwegnahme der Grundidee des Kopfsatzes der großen f-Moll-Sonate op. 57 (Appassionata) gewertet werden. Ähnlich wie die Sonate op. 10 Nr. 1 als „kleine Pathétique“ gilt, wird die Sonate op. 2,1 „oft die kleine Appassionata genannt, wohl besonders im Hinblick auf die Verwandtschaft mit op. 57 in ihrer Tonart und auf die Ähnlichkeit der letzten Sätze mit ihrer ununterbrochenen Figuration und Erregung“.