In einem Waldstück gibt sich Antigona ihrer Verzweiflung hin. Sie beschuldigt Admeto, ihr einst die Ehe versprochen und sie dann verlassen zu haben, und sieht Admetos Krankheit als eine gerechte Strafe des Göttervaters Zeus an. Ihrem Erzieher Meraspe verrät sie ihren Plan: Als Hirtin „Rosilda“ und als seine Tochter verkleidet will sie Zugang zum Königspalast erlangen.
Im Garten des Palastes nimmt Alceste mit gezücktem Dolch in der Hand von ihren Gefährtinnen Abschied und verlässt den Schauplatz. Niemand ahnt, was geschehen ist, als Admeto mit Ercole erscheint und sich über seine Genesung freut. Doch die Freude ist nur kurz, denn man hört entsetzte Schreie aus dem Garten, und bevor Orindo berichten kann, was er gesehen hat, öffnet sich der Blick auf eine Quelle, an der Alceste sich selbst den Tod gegeben hat und mit dem Dolch in der Brust niedergesunken ist. Verzweifelt bittet Admeto Ercole um Beistand, und dieser verspricht ihm Alceste aus der Unterwelt zurückzuholen.
Im Wald wartet Antigona auf Meraspes Rückkehr aus dem Palast. Da kommt er auch schon mit guten Nachrichten für sie: Admeto sei genesen und Alceste tot. Gerade wollen sie aufbrechen, als eine Jägerschar naht; rasch verstecken sie sich hinter den Büschen. Trasimede, einer der Jäger, hält ein Bildnis in der Hand, in das er sich unsterblich verliebt hat. In der Schäferin „Rosilda“ meint er ein Ebenbild des Porträts in seinem Besitz zu erkennen, und Antigona nutzt ihre Chance und bringt Trasimede dazu, ihr Zugang zum Palast zu verschaffen: Gemeinsam mit ihrem „Vater“ namens „Fidalbo“ solle sie im Palastgarten arbeiten. Hoffnungsvoll machen sich Antigona und Meraspe zum Palast auf.
Zweiter Akt
In der Unterwelt sieht man die gefesselte Alceste, die von zwei Furien gequält wird. Zu den Klängen einer Sinfonia steigt Ercole zu ihr herab, vertreibt die Furien und befreit Alceste, die ihr Glück kaum fassen kann und sich auf das Wiedersehen mit ihrem Gemahl freut.
Im Palastgarten sehnt sich Antigona nach ihrem Geliebten. Orindo bietet sich ihr als Liebhaber an, wird aber harsch zurückgewiesen. Im Fortgehen sieht er Trasimede kommen und hört im Verborgenen, wie dieser seinerseits „Rosilda“ den Hof macht. Zum Beweis, dass ihm das reale Hirtenmädchen lieber ist als die Prinzessin auf dem Bild, wirft er dieses fort. Heimlich hebt Orindo es auf und eilt zu Admeto: Antigona sei die Angebetete auf dem Bildnis. Der ist überrascht, hat er Antigonas Bildnis, das Trasimede ihm einst aus Troja mitbrachte, doch weit weniger schön in Erinnerung. Und sogleich übermannt ihn die Erinnerung an Alceste, von deren Rettung er nichts ahnt. Als er gehen will, wird er von „Rosilda“ und „Fidalbo“ aufgehalten, die ihm huldigen und von Antigonas Tod berichten. Aufmerksam lauscht Admeto „Rosildas“ Bericht, Antigona sei tot, hätte ihr aber erzählt, Trasimede sei unsterblich in sie verliebt. Nun wird Trasimedes Betrug offenbar: Statt des richtigen hat er Admeto einst ein falsches Bild Antigonas gebracht und auf diese Weise verhindert, dass Admeto selbst die trojanische Prinzessin heiraten wollte. Auf „Rosildas“ bange Frage, ob er Antigona denn heiraten würde, wenn sie noch am Leben sei, antwortet er ausweichend, er wisse es nicht. Trotzdem ist Antigona voller Hoffnung, ihr Ziel doch noch zu erreichen.
Im Wald fragt Ercole Alceste, warum sie sich als Krieger verkleidet habe. Sie will herausfinden, ob Admeto um sie trauere und nicht etwa Ausschau nach einer neuen Frau halte. Die Eifersucht hat sich aus der Unterwelt an ihre Fersen geheftet. Als sie gegangen sind, kommt Admeto und gibt sich seinem Unglück hin: Zwei Frauen liebe er, beide aber seien tot. Ratlos verlässt er die Bühne und macht „Rosilda“ Platz, die von Bewaffneten festgehalten wird. Trasimede befreit sie, doch sie wirft ihm Untreue gegenüber Antigona vor – eine Anschuldigung, die dieser sich zu Herzen nimmt. Ein Page bringt Trasimede auf dessen Befehl Antigonas Bildnis; doch es ist ein Bildnis Admetos, und als Trasimede ihn fortschickt, das richtige zu holen, lässt er Admetos Porträt unbemerkt fallen. Antigona hebt es auf und betrachtet es verliebt, als sie sich allein wähnt. Doch sie wird von Alceste beobachtet, deren Eifersucht nun Nahrung bekommt: Sie glaubt in Antigona, die sie noch nie gesehen hat, eine Rivalin zu erkennen, und will herausfinden, was es mit dieser Unbekannten auf sich hat.
Dritter Akt
Der Kastrat Senesino in der Rolle des Admeto und die Primadonna Faustina Bordoni in der Rolle der Alceste in Georg Friedrich Händels Oper Admeto, die am 31. Januar 1727 im King’s Theatre am Londoner Haymarket uraufgeführt wurde. Die Karikatur zeigt die beiden Sänger während der letzten Arie der Alceste an Admeto, unmittelbar vor dem Schlusschor. Der Text der Arie „Sì caro, caro sì,Ti stringo al fin così nel sen amato“ ist im Spruchband unter dem Bild eingraviert.
Aufgeregt kommt Meraspe zu Admeto: Antigona ist von bewaffneten Räubern entführt worden. In seiner Sorge gibt er ihre wahre Identität preis. Admeto gibt Befehl, sie zu suchen, und hört gleichzeitig, dass Ercole aus der Unterwelt zurück ist – freilich ohne Begleitung. Erneut keimen in Admeto die Zweifel auf, ob er der Erinnerung an Alceste treu bleiben oder Antigona heiraten solle. Da kommt Ercole und gibt Admeto zu verstehen, dass Alceste im Elysium sein müsse, da er sie in der Unterwelt nicht angetroffen habe. Als Admeto nun feststellt, dass das Schicksal wohl auf Antigonas Seite sei, glaubt Ercole Alcestes Eifersucht bestätigt.
Im Wald betrachtet Antigona Admetos Bildnis und gibt ihm einen Kuss. Alceste in der Ritterrüstung beobachtet sie dabei und versucht es ihr zu entreißen. In diesem Moment kommt Orindo dazu, hält den Krieger für den Räuber und nimmt „ihn“ fest. Ercole befiehlt, die Ketten zu lösen, und schickt Orindo fort. Als er mit Alceste allein ist, berichtet er von Admetos neuer Liebe und fordert sie auf, endlich zum Hof zu kommen und ihr Versteckspiel aufzugeben. Meraspe eröffnet Trasimede, dass Antigona wieder aufgetaucht sei und noch heute Admeto heiraten werde. Wie zur Bestätigung erscheint Antigona und weist Trasimedes Liebesbeteuerungen zurück: Immer habe ihr Herz Admeto gehört. Außer sich vor Wut beschließt Trasimede, seinen Bruder umzubringen. Gelegenheit dazu ergibt sich sogleich, denn Admeto kommt, um Antigona seine Hand zu reichen und sie zur Königin zu machen. Als Trasimede sich mit gezücktem Schwert auf Admeto stürzen will, kommt freilich Alceste in ihrer Ritterrüstung aus einem Versteck hervor und entwindet ihm die Waffe. Admeto, in dem Glauben, der unbekannte Krieger habe das Attentat auf ihn verüben wollen, lässt Alceste verhaften. In dem Moment, als sie den Helm abnimmt und Admeto sie erkennt, kommt Ercole und klärt seine List auf. Trasimede bittet Admeto um Vergebung, und als dieser sich nicht zwischen Alceste und Antigona entscheiden kann, lässt Antigona Alceste den Vortritt: Zweimal habe sie ihrem Gemahl das Leben gerettet und sei damit würdiger als sie selbst. Admeto nimmt den edlen Verzicht an, und Trasimede schöpft neue Hoffnung.