Münchner Friedhofsportal

geboren 11.6.1842 (Berndorf bei Thurnau)
gestorben 16.11.1934 (München)
Berufsgruppe Techniker (Technologie)
Beruf Techniker
Personenverzeichnis Linde Carl von 
Friedhof Waldfriedhof - Alter Teil
Straßenbenennung Karl-von-Linde-Straße *1936
 Von-Linde-Platz *1954
 Dr.-Carl-von-Linde-Straße *1982
19. Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln - Solln
Lage 139-W-9 b
Wikipedia Carl_von_Linde
Carl von Linde wurde 92 Jahre alt.
Nach Carl von Linde wurde die Straße Dr.-Carl-von-Linde-Straße benannt.

Carl Paul Gottfried Linde, seit 1897 Ritter von Linde, (* 11. Juni 1842 in Berndorf bei Thurnau; † 16. November 1934 in München) war ein deutscher Ingenieur, Erfinder und Gründer eines heute internationalen Konzerns, der Linde plc. Mithilfe seines Linde-Verfahrens war die Entwicklung der ersten Kühlschränke mit heutiger Kühltechnik möglich.

Carl Linde wurde als drittes von neun Kindern als Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers Friedrich Linde und seiner Frau Franziska in Berndorf (Oberfranken) geboren.[1] Aus beruflichen Gründen – sein Vater übernahm die Pfarrei St. Mang – zog die Familie ins Pfarrhaus nach Kempten. Carl Linde besuchte als einziger der vier Söhne bis zum Abitur das Humanistische Gymnasium in Kempten, das heute nach ihm benannt ist (Carl-von-Linde-Gymnasium Kempten). Bei häufigen Besuchen in der Kemptener Aktienbaumwollspinnerei reifte in ihm der Wunsch, Ingenieurwissenschaften zu studieren.[2] 1861 begann Carl Linde ein Studium am Polytechnikum Zürich, wo Rudolf Clausius, Gustav Zeuner und Franz Reuleaux seine Lehrer waren. 1864 beendete er sein Studium ohne Abschluss, da er nach der Teilnahme an einem Studentenprotest gegen den Direktor Pompejus Bolley zwangsexmatrikuliert wurde.[1] Reuleaux vermittelte ihm eine Lehrstelle in der Baumwollfabrik von Kottern bei Kempten (Allgäu), die er im selben Jahr antrat. Er blieb dort aber nur kurze Zeit und arbeitete danach – aufgrund von Empfehlungsschreiben von Zeuner und Reuleaux – ab August 1865 als Ingenieur im Zeichenbüro von Borsig in Berlin. Bereits im Februar 1866 zog er nach München, um als Leiter des Konstruktionsbüros bei der in Gründung befindlichen Lokomotivenfabrik von Georg Krauß zu arbeiten.

Am 26. Februar verlobte er sich und am 17. September 1866 heiratete er in Kempten Helene Grimm, Tochter des Generalstaatsanwaltes in Berlin und eine entfernte Verwandte seiner Mutter.Aus der 53 Jahre währenden Ehe entstammten sechs Kinder: Maria Linde (1867–1954), Franziska Linde (1868–1966), der Physiker Friedrich Linde (1870–1965), Anna Linde (1873–1949), der Maschinenbauingenieur Richard Linde (1876–1961) und Elisabeth Linde (1880–1959). Seine Tochter Anna heiratete den späteren Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Walter Michaelis; Franziska ebenfalls einen lutherischen Pfarrer. Die älteste Tochter Maria war mit dem Psychiater Karl Ranke verheiratet, der von 1935 bis 1948 auch dem Aufsichtsrat der Linde AG angehörte. Seine beiden Söhne Friedrich und Richard traten ebenfalls in die Firma ein und setzten das Lebenswerk von Carl von Linde ebenso fort wie sein Schwiegersohn Rudolf Wucherer, der Ehemann der jüngsten Tochter Elisabeth. In der nächsten Generation ging die Unternehmensführung auf Rudolfs Sohn Johannes Wucherer über.

Carl von Linde hatte die meiste Zeit seines Lebens gesundheitliche Probleme, wie häufige Migräneanfälle und chronische Magenschmerzen, was er auf seine aufreibende Arbeit zurückführte. Seit 1895 verbrachte er jeden Sommer mehr als drei Monate in den bayrischen Bergen und hatte in dieser Zeit geschäftlich fast ausschließlich Briefkontakt. Erst nachdem er seine physische Überlastung reduziert hatte, besserte sich ab dem 60. Lebensjahr sein Gesundheitszustand bis ins hohe Alter. Politisch engagierte sich Linde nicht.

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Kältetechniker, Geheimrat, Professor

  • Konstruierte die erste funktionierende Amoniak-Kompressionskälteanlage
  • Entdeckte Verfahren zur Verflüssigung von Gasen im
    Gegenstromapparat und zur Herstellung von reinem Sauerstoff

Adressen in München

Straßevonbis
Heilmannstraße 11 1897

Literatur

Dr.
Linde Carl von
Carl von Linde
Bildrechte: Unknown, Carl von Linde 1925, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Linde Carl von
Carl von Linde
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Waldfriedhof - Grab von Carl von Linde, CC BY-NC 4.0

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant