Münchner Friedhofsportal

geboren 18.02.1822 (Arzheim bei Landau (Pfalz))
gestorben 11.02.1895 (München)
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler Ägyptologe
Personenverzeichnis Lauth Franz Joseph 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Lauthstraße *1947
23. Allach-Untermenzing - Allach-Untermenzing
Lage 10-2-03
Wikipedia Franz_Joseph_Lauth
Franz Joseph Lauth wurde 73 Jahre alt.
Nach Franz Joseph Lauth wurde die Straße Lauthstraße benannt.

Franz Josef Lauth wurde als Sohn des Landwirts Franz Joseph Lauth und seiner Ehefrau Barbara, geborene Siener, in Arzheim, heute ein Ortsteil von Landau in der Pfalz, geboren. Verheiratet war er mit Fanny, geborene Lingen; aus der Ehe ging eine Tochter hervor.

Nach Besuch der Königlich Bayerischen Lateinschule und des Gymnasiums in Landau studierte er 1842 bis 1845 an der Universität München Klassische Philologie und war daneben als Hauslehrer von Emil Schlagintweit, Sohn des Münchner Augenarztes Joseph Schlagintweit tätig. Nach dem Lehramtsexamen zunächst Lehrer an der Lateinschule in Kusel wurde er zum Schuljahr 1849/50 als Studienlehrer an die Lateinische Schule des Wilhelmsgymnasiums in München versetzt. 1853 bis 1856 wirkte er außerdem als Repetitor der lateinischen Sprache am Münchner Kadettenkorps. 1856 zum Gymnasialprofessor befördert, unterrichtete er von 1856/57 bis Ende des Schuljahres 1862/63 in der Gymnasialstufe 1863 bis 1865 unternahm er eine Studienreise zu mehreren ägyptischen Sammlungen in Europa. Zum Oktober 1865 wurde er als Gymnasialprofessor an das Maximiliansgymnasium München versetzt; sein Gesuch um Verlängerung einer bereits laufenden Beurlaubung wurde abgelehnt. Infolge eines zweiten Gesuchs, nun auf „Urlaub auf unbestimmte Zeit wegen gestörter Gesundheitsverhältnisse“ wurde ihm ein 6-wöchiger Urlaub bewilligt, der bis zum Ende des Sommerhalbjahrs 1866 aufgedehnt wurde. Am 1. Oktober 1866 begann er somit die Lehrtätigkeit am Maximiliansgymnasium. Bereits zum Jahreswechsel 1868/69 wegen Krankheit wieder beurlaubt, wurde er zum 1. April 1869 mit vollem Gehalt in den Ruhestand versetzt. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenprofessor für Ägyptologie an der Philosophischen Fakultät der Universität München ernannt.

Anlässlich seiner Veröffentlichung über das germanische Runenfuthark erhielt Lauth 1857 von Herzog Maximilian in Bayern die „Goldene Medaille“ und damit Zugang zur Bibliothek Ludwigs I. und die kgl. Sammlungen ägyptischer Objekte. Während seiner Studienreise 1863–1865 besuchte er die ägyptischen Sammlungen in Wien, Triest, Rom, Florenz, Paris, London und Leiden (dort insbesondere die Papyri); 1865 wurde er für seine Studien über den Zodiakkreis von Dendera und den Priester Manetho mit der „Großen Goldenen Medaille“ ausgezeichnet. Nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit wurde er zum Konservator der ägyptischen Sammlung in München[6] und zum Honorarprofessor für Ägyptologie ernannt. 1872/73 bereiste er Ägypten und hielt sich in Kairo, Alexandria und Luxorauf. Seine Eindrücke schilderte er in „Ägyptischen Reisebriefen“ 1873 in der „Allgemeinen Zeitung Augsburg“, seine weitschweifigen populären Artikel, unter anderem auch in der An der neugegründeten „Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Alterthumskunde“ oder der „Literarischen Rundschau“, lösten jedoch zunehmend auch Kritik aus. 1882 schied er aus seinen Ämtern aus.

Lauth war unter anderem Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1866 außerordentlich; 1875 ordentlich), aus der er 1882 austrat,[7] sowie Mitglied der „Deutschen morgenländischen Gesellschaft“.[8] 1872 erfolgte die Verleihung des Ritterkreuzes I. Klasse des kgl. Verdienstordens vom Heiligen Michael.

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Literatur

Prof., Dr.
Prof., Dr.

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant