Münchner Friedhofsportal

geboren 04.04.1846 (Eichstätt)
gestorben 05.11.1906 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Maler
Personenverzeichnis Harburger Edmund 
Friedhof Westfriedhof
Lage M links--091/092
Wikipedia Edmund_Harburger
Edmund Harburger wurde 60 Jahre alt.

Wohl durch Namensverwechslung wird er verschiedentlich zu den jüdisch-stämmigen Künstlern Münchens gerechnet; seine Vorfahren waren jedoch katholischen Glaubens. Der Urgroßvater Johann Adam Harburger (* ca. 1739; † 1802) stammte aus Velburg in der Oberpfalz, der Großvater Lorenz Harburger wurde 1778 in Breitenbrunn in der Oberpfalz geboren und starb 1845 als Tuchmacher in Eichstätt; der Vater war Franz Xaver Harburger (* 1814 in Eichstätt; † als Kaufmann in Mainz). 1838 heiratete dieser in Mainz Elisabeth Lauer (* 1819 in Mainz), Tochter eines Steinplattenhändlers. In Mainz erlernte der Sohn Edmund den Beruf des Maurers, den er bis 1865 ausübte. In Mainz empfing er auch erste künstlerische Anregungen durch den Tiermaler Johann Erdmann Gottlieb Prestel (* 1804; † 1873), dem Schwager seines Arbeitgebers, und versuchte sich in Wandmalereien des Preußischen Kasinos.

Nach sechsjähriger Lehrzeit bezog er das Polytechnikum in München, um sich im Baufach weiterzubilden, ging aber mehr und mehr seiner eigentlichen Leidenschaft nach und studierte ab Mai 1866 an der Münchener Akademie der Bildenden Künste (Matrikel-Nr. 02245) bei Karl Raupp und Wilhelm (Heinrich) Lindenschmit d. J. in der Antikenklasse. Neben der Malerei interessierte er sich vor allem für die Illustrations- und Karikaturen-Kunst; Holzstiche von ihm wurden erstmals 1872 in einem Buch des Mainzer Lokalpoeten Friedrich Lennig veröffentlicht. Zunächst brachte die Zeitschrift „Die Gartenlaube“ politische Karikaturen aus seiner Hand, dann, ab 1870, die „Fliegenden Blätter“, denen er bis 1906 rund 1.500 humoristische Zeichnungen lieferte und zusammen mit Adolf Oberländer und Adolf Hengeler das Blatt um die Jahrhundertwende prägte.

Harburger studierte er die holländische Genremalerei des 17. Jahrhunderts (u. a. David Teniers d. J. und Adriaen van Ostade). 1871 hielt er sich längere Zeit in Tirol auf, wo er eine Vielzahl von Interieurs malte. 1876/78 kopierte er Alte Meister in Venedig. 1882 wartete er mit einem eigenen, in München bei Braun & Schneider gedruckten großformatigen „E. Harburger Album“ mit 60 seiner Arbeiten auf. Der Münchner Schriftsteller Julius Beck beschrieb sein Atelier auf der Grundlage einer Photographie von Carl Teufel.

Harburger war ein Darsteller einfacher Menschen. Seine humoristischen Genrebilder zeigen Münchner Volkstypen, Kleinbürger, Zechbrüder und Wirtsleute, aber auch Adelige, Beamte, Richter, Professoren und Studenten, häufig in gut erfassten Innenräumen. Seine Figuren stellt er geistvoll witzig, aber nicht karikierend im Sinne von übertrieben und verletzend dar. Neben seinen humoristischen Zeichnungen in Kohle oder weichem Bleistift schuf er auch Ölbilder mit Sujets aus dem Volksleben. Von ihm stammen zahlreiche Interieurstudien, und er malte Stillleben und Porträts, darunter zwölf Selbstbildnisse.

Ausgestellt wurden seine Werke u. a. ab 1871 im Münchner Glaspalast, 1882/84 im Pariser Salon, in der Berliner Akademie und 1905 in der Großen Berliner Kunstausstellung. 1883/84 war er mit 19 Malerkollegen auf einem Münchner Künstlerfächer vertreten. 1890 war er in der Veröffentlichung „Heimstätten münchener Künstler“ mit seinem von ihm selbst erbauten Haus in der Nymphenburger Straße 55 vertreten.

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Literatur

Harburger Edmund
Edmund Harburger
Bildrechte: Edmund Harburger creator QS:P170,Q1286398, Edmund Harburger - Maler, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant