Münchner Friedhofsportal

geboren 02.02.1887 (München)
gestorben 06.02.1957 (München)
Berufsgruppe Literaten (Kunst und Kultur)
Beruf Schriftsteller Publizist
Personenverzeichnis Hanfstaengl Ernst 
Friedhof Friedhof Bogenhausen
Lage M rechts--6/7
Wikipedia Ernst_Hanfstaengl
Deutsche Biographie sfz062_00091_1
Ernst Hanfstaengl wurde 70 Jahre alt.

Ernst Franz Sedgwick Hanfstaengl (genannt „Putzi“) war ein deutscher politischer Aktivist und Politiker. Er wurde vor allem bekannt als finanzieller Unterstützer und Freund Hitlers in den 1920er Jahren und als zeitweiliger Pressechef der NSDAP in den 1930ern.

Auf Empfehlung seines amerikanischen Freundes Truman Smith, Vertreter des US-Militärattachés, nahm Hanfstaengl 1922 als Zuschauer an einer Parteiveranstaltung der NSDAP im Münchner Bürgerbräukeller teil. Hier hörte er erstmals Adolf Hitler reden, der damals gerade eine einmonatige Haftstrafe wegen Landfriedensbruchs abgebüßt hatte. Beeindruckt von Hitlers rhetorischer Begabung und seiner Fähigkeit, Massen zu begeistern, trat er der NSDAP bei und intensivierte seine Kontakte zu Hitler und dessen Anhängern. Auch durch sein Klavierspiel gelang es Hanfstaengl, sich die Aufmerksamkeit des musikliebenden Hitler zu sichern.

Als Angehöriger der Münchner Oberschicht nutzte Hanfstaengl seine Kontakte, um Hitler finanzkräftigen Förderern vorzustellen. Durch Spendensammlungen trug er mit dazu bei, der NSDAP den Ankauf des Völkischen Beobachters als Parteizeitung zu ermöglichen.

Hanfstaengls Position im NS-Staat und seine persönliche Beziehung zu Hitler und seiner NS-Elite verschlechterten sich seit 1934 zusehends. Unmittelbarer Auslöser war Hanfstaengls Memoiren zufolge, dass seine kritischen Bemerkungen über das NS-Regime von Unity Mitford an Mitglieder der NS-Elite weitergegeben worden seien. Daraufhin habe er am 10. Februar 1937 liquidiert werden sollen. Daraufhin floh Hanfstaengl zunächst in die Schweiz und von dort nach Großbritannien. In Großbritannien wurde Hanfstaengl mit Beginn des Zweiten Weltkriegs als „Enemy Alien“ interniert und nach Kanada überstellt. Mit dem Status eines britischen Kriegsgefangenen wertete Hanfstaengl im Auftrag Carters Radiosendungen und Informationen aus dem Dritten Reich aus, besonders war er mit der Beurteilung der Glaubwürdigkeit der Informationen befasst.

Am 13. Januar 1949 wurde er von der Spruchkammer Weilheim rehabilitiert – unter anderem durch den Umstand, dass man im Geheimen Staatspolizeiamt eine „Todesliste“ mit Personen gefunden hatte, die nach einer erfolgreichen Invasion Großbritanniens hätten ermordet werden sollen; darauf stand auch sein Name.

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Literatur

Hanfstaengl Ernst
Ernst Hanfstaengl
Bildrechte: Bundesarchiv, Bild 183-R41953 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-R41953, Ernst Hanfstaengl, CC BY-SA 3.0 DE
Hanfstaengl Ernst
Ernst Hanfstaengl
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Ernst Hanfstaengerl, CC BY-NC 4.0

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