Münchner Friedhofsportal

geboren 09.02.1811 (Köln)
gestorben 03.09.1859 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Kunstmaler Genremaler
Personenverzeichnis Flüggen Gisbert 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Flüggenstraße *1891
9. Neuhausen-Nymphenburg - Neuhausen
Lage 18-13-32
Wikipedia Gisbert_Flüggen
Gisbert Flüggen wurde 48 Jahre alt.
Nach Gisbert Flüggen wurde die Straße Flüggenstraße benannt.

Gisbert Flüggen, vollständiger Name Gisbert Hipolit August Flüggen, war ein deutscher Genremaler, der zu den bekanntesten Künstlern seiner Zeit gehörte. Schon zu Lebzeiten erhielt er den Beinamen eines „deutschen Wilkie“.

Gisbert Flüggen wurde am 9. Februar 1811 in der Domstadt als ältestes von vier Kindern geboren. Wie die „Illustrirte Zeitung“ aus Leipzig in ihrer Ausgabe 684 vom 9. August 1856 berichtete, lebte die Familie anfangs in „sonst so glücklichen Verhältnissen“, bevor sie durch „schwere Vermögensverluste“ verarmte. So war der junge Flüggen gezwungen, sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Er arbeitete drei Jahre in einer „bedeutenden“ Galanteriewaren-Fabrik in Köln und malte dort die verschiedensten Gegenstände.

Auch außerhalb der Arbeit ging Flüggen seinen künstlerischen Neigungen nach und besuchte das Wallrafianum, um dort nach der Antike zu malen und zu zeichnen. Während sich seine Familie vor allem mütterlicherseits vehement gegen eine künstlerische Laufbahn aussprach, fand er große Unterstützung bei dem Kölner Maler Joseph Weber, der Freund und Lehrer zugleich war. Großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatte auch die benachbarte Kunstakademie in Düsseldorf, an der er einen großen Teil seiner Studienzeit verbrachte. Durch eine Erbschaft wurde Flüggen, wie die „Illustrirte Zeitung“ schrieb, „in den Stand gesetzt, seine Studien mit größerem Schwunge zu betreiben, und um der Kunst mit ganzer Seele zu dienen, scheute er kein Opfer, das ihm derselben würdig erschien.“

Nachdem Flüggen eine kurze Zeit in Gent in Flandern gelebt hatte, wählte er nach Angaben der „Illustrirten Zeitung“ im Jahr 1832 München zu seinem ständigen Aufenthaltsort. Am 24. Oktober 1833 schrieb er sich dort an der Akademie der bildenden Künste ein, die zu dieser Zeit einen weltweit führenden Ruf genoss. Gleichzeitig war er aber auch noch in Köln, wo am 5. November 1834 die Ehe mit der Friseurin Catharina Hölzgen geschlossen wurde. Zum Zeitpunkt der Eheschließung war Gisbert 23 Jahre, Catharina 19 Jahre alt. Das Paar bekam sechs Kinder.

In der Zwischenzeit war Flüggen bereits zu einem der bekanntesten Künstler Münchens aufgestiegen. Seine Bilder fanden große Anerkennung. Er beteiligte sich an den Vorbereitungen berühmter Künstlerfeste, wie dem Albrecht-Dürer-Fest 1840. Er wurde Mitglied des „unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern stehenden Kunstvereines München“ und des Vereins „zur Unterstützung Unverschuldet in Noth Gekommener Künstler und deren Relikte“.

Seine Ateliers wurden zum Ziel von Münchner Reiseführern. Hier unterrichtete Flüggen auch seine Schüler, zum Beispiel den autodidaktischen Maler Carl Spitzweg, die Augsburger Malerin Helisena Girl und den aus Roth stammenden Maler Anton Seitz. Gisberts Sohn Joseph, der als Genre- und Historienmaler des Realismus später ebenfalls sehr bekannt wurde, begann bei seinem Vater die Ausbildung. Im November 1852 nahm ihn die Akademie der bildenden Künste unter ihrem Leiter Wilhelm von Kaulbach als Ehrenmitglied auf.

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Literatur

Flüggen Gisbert
Gisbert Flüggen
Bildrechte: August Weger, Gisbert Flüggen - Stahlstich von August Weger, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

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