Münchner Friedhofsportal

geboren 10.12.1790 (Pairdorf (Südtirol))
gestorben 26.04.1861 (München)
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler Historiker Publizist Orientalist
Personenverzeichnis Fallmerayer Jakob Philipp 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Fallmerayerstraße *1896
4. Schwabing-West - Neuschwabing
Lage 16-11-2
Wikipedia Jakob_Philipp_Fallmerayer
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Jakob Philipp Fallmerayer wurde 71 Jahre alt.
Nach Jakob Philipp Fallmerayer wurde die Straße Fallmerayerstraße benannt.

Jakob Philipp Fallmerayer war ein Orientalist und Publizist. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Forschung als Professor an der Universität München zur Geschichte des Kaisertums Trapezunt. Zeitlebens war seine unabhängig davon aufgestellte These zur Ethnogenese der modernen Griechen hoch umstritten, dass nämlich die antiken Griechen ausgestorben und später durch Slawen und Albaner verdrängt worden seien.

Jakob Philipp Fallmerayer war der Sohn des Tagelöhners und Kleinbauern Johann Fallmerayer und dessen Ehefrau Maria Klammer. Durch ein Stipendium des Brixener Bischofs Karl Franz von Lodron gefördert, konnte Fallmerayer nicht nur seine Schulzeit erfolgreich abschließen, sondern anschließend auch an der Universität in Landshut studieren. Nach einem umfassend humanistisch ausgerichteten Studium wechselte Fallmerayer an die Universität nach Salzburg, um dort bei Albert Nagnzaun orientalische Sprachen zu studieren. Mit 23 Jahren beendete Fallmerayer sein Studium und trat 1813 in die bayerische Armee ein. Nach dem Krieg gegen Frankreich ließ er sich als Privatdozent in Lindau nieder. 1818 berief man ihn zum Primärlehrer an das Gymnasium bei St. Anna in Augsburg und drei Jahre später wechselte Fallmerayer in gleicher Position nach Landshut.

1826 betraute man Fallmerayer mit einem Lehrauftrag und ernannte ihn zum Professor für Philologie und Universalhistorie an der Universität München. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Entlassung 1848 inne. Während dieser Jahre entstand seine viel diskutierte Schrift Geschichte des Kaisertums in Trapezunt (1827), mit der er das Werk Imperii Trapezuntini Historia von Pehr Afzelius fortführte und durch neue Quellen erweiterte. Für diese Veröffentlichung wurde Fallmerayer durch die Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften gelobt und sein Werk preisgekrönt. Über den Altphilologen Georg Anton Friedrich Ast lernte Fallmerayer den russischen General Alexander Iwanowitsch Ostermann-Tolstoi kennen und begleitete diesen von 1831 bis 1834 auf dessen Forschungsreise durch Griechenland und den Vorderen Orient.

1834 kehrte Fallmerayer nach München zurück, doch der Staatsdienst blieb ihm ab sofort versperrt, da sich seine wissenschaftlichen Ansichten nicht mehr mit der allgemeinen Lehrmeinung vereinen ließen. Nach eigenen Aussagen war ihm die 1835 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angebotene Mitgliedschaft ein großer Trost. Seinen Lebensunterhalt verdiente Fallmerayer nun als Privatdozent und als freier Mitarbeiter der in Augsburg erscheinenden Allgemeinen Zeitung. Unterstützt durch den Chefredakteur Gustav Kolb schrieb Fallmerayer Feuilletons und Essays zu meist politischen Themen, Griechenland und den Vorderen Orient betreffend. Auch stellte er in seinen Artikeln stets die russische Bedrohung dar, indem er den Zaren verdächtigte, die Weltherrschaft anzustreben. In den Jahren 1840/1842 und 1847/1848 bereiste Fallmerayer weitere Male den Vorderen Orient, die Reisen wurden hauptsächlich durch seine Arbeit bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung finanziert.

Vom 18. Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18. Juni 1849 war er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung für den Wahlkreis München II. Obwohl Fallmerayer sich in diesem Amt nur passiv betätigte, wurde er aufgrund seiner politischen Tätigkeit als Geschichtsprofessor entlassen.

Im Alter von 70 Jahren starb Jakob Philipp Fallmerayer am 25. April 1861 in München.

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Jakob Philipp Fallmerayer war ein österreichischer Orientalist und Publizist.

Literatur

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398114256X -
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Jakob Philipp Fallmerayer
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Jakob Philipp Fallmerayer, CC BY-NC 4.0

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