Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 29.04.1878 (Untergermaringen) |
gestorben | 10.11.1955 (München) |
Berufsgruppe | Literaten (Kunst und Kultur) |
Beruf | Priester Dichter Erzieher |
Personenverzeichnis | Dörfler Peter |
Friedhof | Friedhof Neuhausen (Winthirfriedhof) |
Straßenbenennung | Peter-Dörfler-Straße *1963 10. Moosach - Moosach-Bahnhof |
Künstler | Baur Karl |
Lage | 4-1-4 |
Wikipedia | Peter_Dörfler |
Peter Dörfler wurde 77 Jahre alt. Nach Peter Dörfler wurde die Straße Peter-Dörfler-Straße benannt. |
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Der Tod seiner Mutter 1909 erschütterte ihn schwer. Er begann sofort mit einer literarischen Aufarbeitung seiner Kindheits- und Jugenderinnerungen, das Andenken der Mutter poetisch zu würdigen. Dörfler verfasste das Werk zum größten Teil während seines Benefiziats in Mindelheim, seiner nächsten beruflichen Station. Dort wurde als Schüler dem angehenden Dichter Arthur Maximilian Miller die Begegnung mit Peter Dörfler zu einem nachhaltigen Erlebnis. Später entwickelte sich zwischen Dörfler und dem dreiundzwanzig Jahre Jüngeren eine lebhafte Freundschaft, die vor allem dem Werk Millers zugutekam. Dörfler fand schließlich den Herder Verlag 1912 für dieses Werk. „Als Mutter noch lebte“ wurde sogleich ein großer Erfolg und Dörfler fand Aufnahme in den Kreis führender Literaten. Unter anderem wurde er literarischer Mitarbeiter am Hochland, der führenden katholischen Literaturzeitschrift. Fast jährlich erschienen nun neue Werke Dörflers, wissenschaftliche und Romane, jenes Genres, das im 19. Jahrhundert zur bevorzugten Literaturgattung geworden war. Seinen Romanen verdankte Dörfler auch seine zeitgenössische Popularität als Schriftsteller und Dichter. Einige der historischen Romane, zum Beispiel Judith Finsterwalderin, Der ungerechte Heller, Die Wessobrunner und Der Sohn des Malefizschenk, spielen in der Dörfler vertrauten Heimat am Lechrain.[3] Das hatte zur Folge, dass er zu seinem Verdruss oft den Heimatdichtern zugerechnet wurde. 1915 wurde er Leiter des St. Marien-Ludwig-Ferdinand-Heims in München berufen, das entwurzelten Kindern, nach Dörflers Absicht, eine Ersatzheimat bieten sollte. Zeitweise wurden dort, nach Bernhart, „dritthalb hundert“ Kinder (i. e. 250) betreut. Er blieb Leiter bis 1949. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Preußischen Akademie der Künste und der Entfernung von 40 nicht-arischen Mitgliedern und NS-Gegnern durfte Dörfler neben 13 weiteren NS- bzw. NS-nahen Schriftstellern am 5. Mai 1933 einen der frei gewordenen Plätze einnehmen. Im Oktober 1933 gehörte er zu den 88 deutschen Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterschrieben. Später geriet er in Konflikt mit dem Dritten Reich und wurde mit Schreib- und Publikationsverbot belegt. 1947 erhielt Dörfler den Literaturpreis der Landeshauptstadt München. 1948 wurde er sogleich in die neu gegründete Bayerische Akademie der Schönen Künste aufgenommen. 1948 erhielt er zudem auf Vorschlag des Kardinals Michael von Faulhaber von Papst Pius XII. zum 70. Geburtstag den Titel Päpstlicher Hausprälat (heute Ehrenprälat Seiner Heiligkeit). Seit 1950 war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Von staatlicher Seite wurde er 1953 zu seinem 75. Geburtstag mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Dörfler wird in der neueren Literaturgeschichte höchstens noch beiläufig im Rahmen der neueren Regionalliteratur sowie der Heimatkunstbewegung genannt, die zum Teil zu den Vorläufern der Blut-und-Boden-Ideologie des Nationalsozialismus gehört, daher in der Nachkriegszeit weitgehend abgelehnt. Beerdigt wurde Peter Dörfler auf dem Winthirfriedhof in München neben seiner langjährigen Wirkungsstätte. Dem Grab gegenüber ließen Freunde einen Brunnen errichten. Er heißt Peter-Dörfler-Brünnlein oder Bettelbrünnlein nach einer Figurengruppe der Bildhauerin, Dichterin und Freundin Dörflers, Ruth Schaumann. Dieser Text basiert auf dem Artikel Peter_Dörfler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |