Münchner Friedhofsportal

geboren 21.4.1878 (St. Ingbert)
gestorben 10.5.1915 (Fromelles in Französisch-Flandern)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Maler
Personenverzeichnis Weisgerber Albert 
Friedhof Nordfriedhof
Straßenbenennung Weisgerberstraße *1928
12. Schwabing-Freimann - Biederstein
Lage 100-A-20/21
Wikipedia Albert_Weisgerber
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Albert Weisgerber wurde 37 Jahre alt.
Nach Albert Weisgerber wurde die Straße Weisgerberstraße benannt.

Albert Weisgerber war ein deutscher Maler und Grafiker. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, das nach seinem frühen Tod zunächst in Vergessenheit geriet. Weisgerbers Stil ist zwischen dem deutschen Impressionismus und dem beginnenden Expressionismus einzuordnen.

Weisgerber wurde als Sohn eines St. Ingberter Bäckers und Gastwirtes geboren. Nachdem er von 1891 bis 1894 die Kreisbaugewerkschule in Kaiserslautern erfolgreich abgeschlossen hatte, begann er 1894 eine Lehre als Dekorationsmaler in Frankfurt am Main. Von 1894 bis 1897 besuchte er die Kunstgewerbeschule in München, danach studierte er 1897 bis 1901 an der Akademie der Bildenden Künste München, zunächst bei Gabriel Hackl und später bei Franz von Stuck, dessen Meisterschüler er wurde. Seit 1897 arbeitete er als Zeichner für die Zeitschrift Die Jugend, was er als Broterwerb bis zum Jahr 1913 beibehielt. Im Rahmen seines Studiums lernte Weisgerber Hans Purrmann, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Willi Geiger, Hermann Haller, Max Slevogt, Gino von Finetti und Fritz Burger-Mühlfeld kennen, mit denen ihn dann eine lebenslange Freundschaft verband. Im Jahr 1898 gründete er mit Freunden den Verein Sturmfackel, dem unter anderen die Künstler Alfred Kubin, Rudolf Levy und Alfred Lörcher angehörten. 1901 und 1902 illustrierte er zwei Bändchen für Gerlach’s Jugendbücherei in Wien (Till Eulenspiegel und Grimms Märchen). Er zeichnete auch für Albert Langens Simplicissimus.

1902 leistete er seinen Militärdienst in München ab. Im folgenden Jahr hielt sich Weisgerber häufig in St. Ingbert auf, wo er eine Serie von Biergarten-Bildern schuf, in denen er sich mit den französischen Impressionisten auseinandersetzte. Auf Reisen u. a. nach Paris, sah er Werke der Impressionisten und anderer bedeutender Künstler und lernte unter anderem Henri Matisse kennen. Dort erhielt er Impulse von Henri de Toulouse-Lautrec, Paul Cézanne, Édouard Manet und El Greco, was sich deutlich in seinem Malstil bemerkbar machte. Neben Café- und Varietébildern arbeitete der Künstler an etlichen Porträts als Auftragsarbeiten.

1904 lernte er in der Münchner Café-Szene die jüdische Prager Bankiers-Tochter und Malerin Margarete Pohl kennen, die er 1907 heiratete; im gleichen Jahr wurde er als Nachfolger von Angelo Jank Zeichenlehrer an der Münchner Damenakademie[1]. In der Münchner Szene machte er in den Folgejahren die Bekanntschaft namhafter Künstler, Literaten, Publizisten und Gesellschaftskritiker wie Erich Mühsam, Joachim Ringelnatz, Ludwig Scharf, Wilhelm Hausenstein oder Theodor Heuss, die er zum Teil porträtierte. Seine wohl wichtigsten Porträts waren die von Scharf und Heuss. Nach dem frühen Tod Weisgerbers im Ersten Weltkrieg verfasste Hausenstein im Jahre 1918 dessen Biografie.

Internationale Anerkennung brachten Weisgerber 1906 Ankäufe der Münchener Pinakothek (Neue Pinakothek) und der Städtischen Galerie Frankfurt. Im Verlauf einer Reise nach Florenz (1909), bei der ihn Finetti begleitete, kam er mit den italienischen Quattrocentisten in Berührung und begann einen Neuanfang seiner bisherigen Kunst. Unter diesen Eindrücken entstanden seine ersten Bilder aus dem Sebastian-Zyklus. In den Folgejahren wandte sich Weisgerber immer mehr religiösen Themen zu, wie Absalom, Jeremias, David und Goliath.

1911 nahm er zum ersten Mal an Ausstellungen in München und Dresden teil. Im selben Jahr entstand auch eines seiner bekanntesten Werke, das Gemälde Im Münchener Hofgarten. Ein Jahr später hatte er Ausstellungen bei der Galerie Cassirer (Berlin), bei der Sonderbundausstellung (Köln) und im Kunsthaus Zürich. 1913 gründete Weisgerber gemeinsam mit Alexej von Jawlensky, Adolf Erbslöh, Paul Klee, Alexander Kanoldt und anderen die Künstlervereinigung Münchener Neue Secession, deren erster Präsident er wurde. Die erste Ausstellung der Secession im Herbst 1914 konnte der Künstler noch ein halbes Jahr vor seinem Tod miterleben.

Albert Weisgerber fiel am 10. Mai 1915 als Leutnant und Kompanieführer des Königlich bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments 16 westlich von Lille. Im Juni des gleichen Jahres wurde sein Leichnam nach München überführt und auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt. Im selben Regiment diente der Gefreite Adolf Hitler.

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Albert Weisgerber war ein deutscher Maler und Grafiker. Er ist am 10. Mai 1915 bei Fromelles in Französisch-Flandern gefallen .)

Weisgerber hinterließ ein umfangreiches Werk, das nach seinem frühen Tod zunächst in Vergessenheit geriet. Weisgerbers Stil ist zwischen dem deutschen Impressionismus und dem beginnenden Expressionismus einzuordnen.

Literatur

Weisgerber Albert
Albert Weisgerber
Bildrechte: Urheber unbekannt, abfotografiert von EPei, Weisgerber Albert Foto um1910, als gemeinfrei gekennzeichnet

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant