Münchner Friedhofsportal

geboren 04.05.1873 (München)
gestorben 2.11.1955 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Maler
Personenverzeichnis Seyler Julius 
Friedhof Nordfriedhof
Lage 127-A-10
Wikipedia Julius_Seyler
Julius Seyler wurde 82 Jahre alt.

Julius Seyler war ein deutscher Maler und Sportler

1892 wurde Julius Seyler Schüler von Wilhelm von Diez an der Akademie der Bildenden Künste München, 1898 wechselte er zu Ludwig von Herterich und 1900 zu Heinrich von Zügel und nahm, u. a. 1904, an dessen Freiluftstudien in Wörth am Rhein teil. Bereits 1899 war er in Diessen bzw. Fischen am Ammersee, um 1900 in Dachau tätig.

1900 begann Seyler mit der Freilichtmalerei. Ab 1902 führten ihn Studienreisen in die Niederlande und nach Belgien, unter anderem Studien bei Anton Mauve und Jacob Maris, an den Atlantik, nach Norwegen, Kanada und in die USA. 1903 bezog er eine Wohnung am Ammersee, wo er bis 1912 lebte und malte. Seyler hatte sich zu dieser Zeit einen Namen in der Kunstwelt gemacht und suchte jenseits des Sports neue Herausforderungen.

1909 hielt sich Seyler erstmals in Paris auf. In München wurde die Amerikanerin norwegischer Herkunft, Helga Boeckmann, seine Malschülerin.[3] Er reiste mit ihr in die USA, wo am 30. Juli 1910 in St. Paul, Minnesota, die Heirat stattfand. 1912 kehrte das Paar zurück und ließ sich in München nieder. 1913 reisten Julius und Helga Seyler zur Hochzeit von Helgas Bruder erneut in die Staaten. Während des Familienbesuchs brach der Erste Weltkrieg aus. Während der Zeit des Krieges und danach lebte das Ehepaar von 1914 bis 1921 in Balsam Lake, Wisconsin. Seyler bewirtschaftete eine Farm und schloss Freundschaft mit Schwarzfußindianern in Montana. Ein Großteil seiner Malerei beschäftigte sich danach mit den Blackfeet und ihrer Geschichte.

Als Seyler 1921 nach München heimkehrte, konnte er an sein früheres Schaffen in Deutschland anknüpfen. Er war ein Maler von hoher Produktivität,[4] die Bayerische Staatsgalerie kaufte seine Werke,[5] und die Kritiker jubelten. 1922 wurde die Tochter Sigrid Ingeborg in München geboren; 1924 erfolgte Seylers Ernennung zum Professor h. c. an der Kunstakademie München. Seyler reiste 1927 zum dritten Mal nach Paris und nach Südfrankreich; 1930/35 hielt er sich wiederholt auf der Insel Sylt auf.

Anfang der 1940er Jahre begann er langsam zu erblinden. Der Zweite Weltkrieg traf Seyler hart: Bei einem Bombenangriff wurde 1943 sein Atelier in der Georgenstraße in München zerstört, 1944 fielen 300 Werke einem Bombenangriff und Wassereinbruch in der Pinakothek zum Opfer. Seyler selbst überstand den Krieg in Hirschau am Chiemsee. Nach seiner Rückkehr nach München 1946 war Seyler wegen seines geschwächten Augenlichts kaum noch produktiv. Als er 1955 starb, fertigte Otto Dix die Totenmaske an.

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Julius Seyler (* 4. Mai 1873 in München; † 22. November 1955 in München) war ein deutscher Maler und Sportler.

Als Kind war Seyler auf Spritzeisbahnen in München oder auf den Kleinhesseloher See beim Eislaufen zu finden. Im Sommer betätigte sich Seyler als Ruderer und Segler auf den Seen in der Umgebung Münchens, daneben widmete er sich der Landschaftsmalerei.

Als Seylers Vater, ein Apotheker, stirbt, übersiedelt die Mutter mit Julius und seiner Schwester Emma von Memmingen nach München zu ihrem Bruder, dem Bankdirektor und Landtagsabgeordneten Gottfried August Christoph. Julius Seyler zeigt Talente mit künstlerischen und sportlichen Fähigkeiten. Der Onkel bestimmt ihn zur Offizierslaufbahn, doch flieht Seyler aus der Kadettenanstalt und nimmt seit 1890 privaten Malunterricht bei Ludwig Schmid-Reutte. 1892 wird er Schüler von Wilhelm von Diez an der Akademie der Bildenden Künste München, 1898 wechselt er zu Ludwig von Herterich, 1900 zu Wilhelm von Zügel. 1903 lässt er sich am Ammersee nieder.

(Wikipedia, 2011)

Literatur

Prof.
Seyler Julius
Julius Seyler
Bildrechte: unbekannt, Julius Seyler, als gemeinfrei gekennzeichnet

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant