Münchner Friedhofsportal

geboren 13.06.1808 (Oberstdorf)
gestorben 31.05.1879 (München)
Berufsgruppe Maler (Kunst und Kultur)
Beruf Kirchenmaler Historienmaler Radierer
Suchbegriffe Nazarener 
Personenverzeichnis Schraudolph Johann von 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Schraudolphstraße *1867
3. Maxvorstadt - Am alten nördlichen Friedhof
Lage 15-1-50
Wikipedia Johann_von_Schraudolph
Johann von Schraudolph wurde 71 Jahre alt.
Nach Johann von Schraudolph wurde die Straße Schraudolphstraße benannt.

Johann von Schraudolph; auch Johann, Johannes von und Taufname Johann Baptist Schraudolph) war ein deutscher Kirchen- und Historienmaler, im Kunststil der Nazarener.

Johann Schraudolph war der Sohn eines Tischlers und ging bei seinem Vater in die Lehre. Er studierte ab 1825 in München an der Kunstakademie,[1] kam als Gehilfe Joseph Schlotthauers in die Glyptothek und erlernte dort die Technik der Fresko-Malerei. Schraudolph verwirklichte die Entwurfszeichnungen von Heinrich Heß zu einem für den Regensburger Dom bestimmten Glasgemälde und unterstützte ihn bei der Ausführung der nazarenischen Fresken in der Allerheiligen-Hofkirche und der Basilika der Abtei St. Bonifaz in München, die beide im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Mit Joseph Anton Fischer schuf er Kartons zu den Glasmalereien in der Maria-Hilf-Kirche in der Au, deren Fenster ebenfalls dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen.

Seinen künstlerischen Durchbruch bewirkte die Ausmalung des Speyrer Domes im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I. Die Gestaltung der Pfälzischen Kathedrale wurde zu seiner umfangreichsten Arbeit.

1848 erhielt Schraudolph den Bayerischen Verdienstorden vom Hl. Michael; am 1. Oktober 1849 avancierte er zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste zu München und als einer der Ersten empfing er den Maximilians-Orden für Kunst und Wissenschaft. Die Stadt Speyer verlieh ihm die Ehrenbürgerwürde[2] und König Ludwig I. von Bayern erhob ihn 1862 in den Adelsstand (bayerischer Personaladel). Der Maler war von großer persönlicher Frömmigkeit, sein Sohn Franz wurde 1861 Priester, amtierte als Kaplan in Lenggries, starb jedoch schon jung. Schraudolphs Tochter Anna heiratete 1867 Otto Reither aus Göcklingen in der Pfalz, den Neffen des späteren Speyerer Bischofs Konrad Reither. Letzterer war Schraudolph in den Jahren der Domausmalung ein enger Freund geworden und führte als schriftgewandter Kirchenmann auch stets die notwendige Korrespondenz des Künstlers mit dem König.

Wegen eines sich verschlimmernden Gichtleidens und merklicher Abwendung der jungen Künstlergeneration von seinem Malstil legte Schraudolph 1878 seine Stelle als Lehrer an der Akademie der Bildenden Künste München nieder und zog sich ins Privatleben zurück. Als der Künstler 1879 auf dem alten südlichen Friedhof in München beerdigt wurde, erhielt er lediglich ein „bescheidenes Grabgeleite“ und es hatte sich „nur eine ganz kleine Schar ehemaliger Schüler eingefunden, um dem Heimgegangenen die übliche letzte Ehre zu erweisen.“;[3] darunter Max Fürst (1846–1917), der die Kirchenmalerei einst bei ihm erlernte und 1908, zu seinem 100. Geburtstag, in der Zeitschrift „Die christliche Kunst“ (München) einen ehrenden Nachruf verfasste. Weitere bekannte Schüler waren Ludwig Glötzle (1847–1929), Albrecht Steiner von Felsburg (1838–1905), Mathias Schmid (1835–1923), Max Bentele (1825–1893), Alois Gabl (1845–1893) und Hermann Arnold (1846–1896).

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Johann von Schraudolph war ein deutscher Kirchen- und Historienmaler, im Kunststil der Nazarener.

Literatur

Schraudolph Johann von
Johann von Schraudolph
Bildrechte: Franz Hanfstaengl, Johann Schraudolph, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Schraudolph Johann von
Johann von Schraudolph
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Johann von Schraudolph, CC BY-NC 4.0

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