Münchner Friedhofsportal

geboren 11.05.1841 (Berlin)
gestorben 08.05.1921 (Berlin)
Berufsgruppe Schauspieler (Kunst und Kultur)
Beruf Schauspieler Regisseur Intendant
Personenverzeichnis Possart Ernst von 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Possartstraße *0-1933
15. Trudering-Riem - Waldtrudering
 Possartplatz *0
 Possartstraße *1902
13. Bogenhausen - Altbogenhausen
Lage 31-1-30
Wikipedia Ernst_von_Possart
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Ernst von Possart wurde 80 Jahre alt.
Nach Ernst von Possart wurde die Straße Possartstraße benannt.

Possart war der Sohn des Berliner Kaufmanns Johann Christian Possart und dessen Ehefrau Wilhelmine Angelica Göhren. Der spätere Maler Professor Felix Possart war sein Bruder.

Er absolvierte eine dreijährige Lehrzeit als Buchhändler und wurde anschließend Schüler des Berliner Hofschauspielers Wilhelm Kaiser. Bereits mit zwanzig Jahren debütierte Possart 1861 erfolgreich am Urania-Theater in Breslau in der Rolle „Siegfried von Mörner“ in Der Prinz von Homburg (Heinrich von Kleist). Sein erstes Engagement in Breslau begann er 1861 mit zweiten Charakterrollen, und er konnte bereits im darauffolgenden Jahr nach Berlin wechseln, wo er bis 1863 auch Hauptrollen spielte.

1863 wurde er als Ersatz für Karl August Görner als Regisseur an das Hamburger Stadttheater berufen. Ab 1864 wirkte er als erster Charakterdarsteller am Hoftheater in München und hatte seinen künstlerischen Durchbruch als „Franz Moor“ in Die Räuber (Friedrich Schiller). Dort lernte er die später zur Kammersängerin ernannte Anna Deinet kennen, die er 1868 heiratete. Mit ihr hatte er vier Kinder, darunter Anna, die später unter dem Pseudonym bekannte Sängerin Ernesta Delsarta, und Cornelia, die nach ihrer Heirat unter dem Namen Rider-Possart als Pianistin bekannt wurde. 1883 ließen sich Possart und Deinet scheiden, um dann fünf Jahre später in New York erneut zu heiraten.

Seit 1873 war er Oberregisseur an der Hofbühne zu München, und 1878 avancierte er zum Schauspieldirektor. Parallel zu dieser Beförderung ernannte man Possart auch zum Professor. Zahlreiche Gastspiele, ebenso die von ihm in München 1880 veranstalteten Gesamtgastspiele machten seinen Namen in weiteren Kreisen bekannt. Im Jahr 1887 nahm er seine Entlassung aus dem Verband der Münchener Hofbühne, um in Amerika Gastrollen zu geben; ab 1888 war er Regisseur des Berliner Lessingtheaters.

1893 kehrte Possart nach München zurück und wurde Generaldirektor und Intendant der königlichen Hoftheater, womit eine der glanzvollsten Perioden dieser Bühne ihren Anfang nahm. Er trat dort auch weiterhin als Schauspieler und Regisseur auf. Als Anerkennung für seine in der Presse überaus positiv beurteilte Tätigkeit wurde er 1897 durch Prinzregent Luitpold mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone beliehen. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel Ritter von Possart nennen. 1903 erhielt er das Komturkreuz zu diesem Orden.

Nebenbei schrieb er ein modernes Schauspiel „Das Recht des Herzens“, das Ende 1898 in Köln und Anfang 1899 in Nürnberg aufgeführt wurde. 1897 begann eine intensive und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Richard Strauss als Deklamator von dessen Melodram „Enoch Arden“, das beide in diesem und den nächsten Jahren auf mehreren Konzertreisen in Deutschland zum Besten gaben, ab März 1899 auch das zweite Melodram von Strauss „Das Schloß am Meer“1). Zwischen 1900 und 1901 war er durch seine intensive Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich an der Realisierung des mit dem Architekten Max Littmann konzipierten Bau des Prinzregententheaters beteiligt. 1904 wurde sein zweiter Dramentext „Vaterunser“ in der Vertonung von Hugo Röhr am Münchener Hoftheater uraufgeführt. Mit 64 Jahren zog sich Possart 1905 von seinen Ämtern am Hoftheater zurück, war aber weiterhin sehr aktiv als Rezitator tätig. Besondere Triumphe feierte er dabei mit dem Vortrag der Texte von Wagners Opern 1907 in mehreren Städten. Als 1919 seine Ehefrau starb, ließ sich Possart noch im selben Jahr in seiner Heimatstadt Berlin nieder. Dort starb er dann im Alter von fast achtzig Jahren am 8. April 1921.

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Adressen in München

Literatur

3980221105 -
3937090347 -
398114256X -
Possart Ernst von
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Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Ernst von Possart, CC BY-NC 4.0

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