Stadtgeschichte München

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Stolpersteine in München

Stolpersteine in München

Die Geschichte der Stolpersteine in München ist eng mit der Erinnerungskultur der Stadt und den politischen Auseinandersetzungen um Gedenken im öffentlichen Raum verknüpft. Das vom Kölner Künstler Gunter Demnig initiierte Projekt begann bundesweit in den 1990er Jahren. In München jedoch stieß es lange auf Widerstand: Der Stadtrat lehnte 2004 die Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund ab – aus Rücksicht auf die Wünsche der Israelitischen Kultusgemeinde, die eine Trittfläche für die Namen der NS-Opfer ablehnte.

Erst durch das Engagement der Initiative Stolpersteine für München e. V., die sich seit 2008 intensiv für das Projekt einsetzte, kam es zur Umsetzung auf privatem Grund. Die erste Verlegung fand 2018 statt – an Stellen, an denen Eigentümer zustimmten. Bis 2025 wurden über 340 Stolpersteine im Münchner Stadtgebiet verlegt.

Parallel dazu etablierte die Stadt München ein alternatives Gedenkformat mit Bodenplatten, Stelen und Wandtafeln, die nicht im Gehweg, sondern sichtbar daneben angebracht sind. Trotz der Kompromisse bleibt das Projekt Stolpersteine ein bedeutender Beitrag zur Erinnerung an jüdische Bürgerinnen und Bürger sowie andere Verfolgte des NS-Regimes. Es erinnert individuell, dezentral und dauerhaft – im Alltag der Stadt.