Erinnerungszeichen

Die Erinnerungszeichen in München wurden ab Juli 2018 initiiert, nachdem der Stadtrat entschieden hatte, von der Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund abzusehen. Stattdessen sollen Gedenktafeln und Stelen als Erinnerungszeichen ausgewählt werden . Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl mit Goldvergoldung, wahlweise als Wandtafel an Häusern oder als Stele vor Gebäuden.
Innerhalb von fünf Jahren wurden über 200 Erinnerungszeichen an mehr als 80 Orten installiert; bis Mai 2025 waren etwa 280 installiert (Stand: 23. Mai 2025) . Die Koordinierungsstelle im Referat für Kunst & Kultur der Landeshauptstadt prüft Anträge, unterstützt Initiativen und begleitet Forschung, Gestaltung und Auswahl der Orte.
Biografien der Opfer werden von der ErinnerungsWerkstatt München e. V. und Partnern wie Schulen, Wohnbauunternehmen oder Theaterprojekten recherchiert und dokumentiert . Die Texte mit Lebensdaten und ggf. Bild werden mit Laser ins Metall eingraviert und oft bis ertastbar gestaltet
.Die Erinnerungszeichen wenden sich an Menschen unterschiedlichster Herkunft – jüdische Münchnerinnen, Angehörige religiöser Minderheiten, politische Gegner, Sinti und Roma, Zwangsarbeiterinnen – insgesamt rund 10.000 verfolgte Personen erhalten so einen sichtbaren Platz im Stadtbild.
Ziel ist es, die individuellen Lebensgeschichten sichtbar zu machen, Erinnerung im öffentlichen Raum zu verankern und so ein Zeichen für Toleranz, Demokratie und „Nie wieder“ in München zu setzen.