Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Wilhelm Gögel
geboren 1.11.1932 [München]
deportiert 15.10.1942 [in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar]
gestorben 15.4.1943 [Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar] [ermordet]
Religion Keine Angabe
Opfergruppe Euthanasie
Straße Aberlestraße 42
Stadtbezirk 6. Sendling
Stadtbezirksteil Sendlinger Feld
Art Erinnerungsstele
Verlegung 15.04.2024
Lat/Lng 48.119247463749,11.545147419697
Inschrift

Wilhelm Gögel,
geboren 01.11.1932
in München,
aufgenommen 15.10.1942
in die Heil- und Pflegeanstalt,
Eglfing-Haar,
ermordet 15.04.1943
in der Heil- und Pflegeanstalt
Eglfing-Haar

Biografie Erinnerungszeichen München

Rückkehr der Namen

Wilhelm Gögel, geb. am 01.11.1932 in München, lebte mit seiner Mutter in Sendling, wo sich die Familie liebevoll um ihn kümmerte. Eine Schule konnte er nicht besuchen. Am 15.10.1942 wurde er in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen und am 15.04.1943 mit überdosierten Medikamenten ermordet. Die Familie ahnte den Mord und seine Cousine spürte als Kind, dass etwas Unvorstellbares geschehen sein muss. Erst 2020 konnte sie im NS-Dokumentationszentrum bei einem Angehörigentreffen offen über den ermordeten Cousin sprechen. 2023 beantragte sie ein Erinnerungszeichen für Willi, der so gerne auf dem Sofa hüpfte und um den seine Mutter ihr Leben lang trauerte.

Quelle: Am 11. April wurde in München das Gedenkprojekt Die Rückkehr der Namen durchgeführt. Veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk und unterstützt durch das Kulturreferat der Stadt, erinnerte es an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.

Rückkehr der
wird nicht veröffentlicht

Wilhelm (Willi) Gögel, geboren am 1. November 1932 in München, lebte mit seiner Mutter in der Aberlestraße 42, wo sich die Familie liebevoll um ihn kümmerte. Tagsüber ging seine alleinerziehende Mutter arbeiten, und Willi wurde von seiner Großmutter betreut. Eine Schule konnte er aufgrund seiner Behinderung nicht besuchen. Willi war ein lieber Junge, der jedoch für das NS- Regime als »nicht bildungsfähig« galt. Am 15. Oktober 1942 wurde er in die »Kinderfachabteilung« der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen und am 15. April 1943 mit überdosierten Medikamenten ermordet. Die Familie ahnte den Mord, und seine Cousine spürte als Kind, dass etwas Unvorstellbares geschehen sein musste. Als sie 2017 das Familiengrab übernahm, war sie erschüttert. Aus den Friedhofsunterlagen erfuhr sie, dass auch ihr Cousin im Familiengrab beigesetzt worden war. Niemand hatte davon gesprochen, obwohl die Verwandten unzählige Male gemein- sam an diesem Grab gestanden hatten. Erst 2020 konnte die Cousine, zusammen mit ihrem Bruder, im NS-Dokumentationszentrum bei einem Angehörigentreffen offen über den ermordeten Willi sprechen. 2023 beantragten sie ein Erinnerungszeichen für ihren Cousin, der so gerne auf dem Sofa hüpfte und um den seine Mutter ihr Leben lang trauerte.



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