Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Barbara Winter (geb. Christ)
geboren 15.11.1890 [Roßhaupten, Kreis Günzburg]
deportiert 18.3.1943 [in das KZ Auschwitz-Birkenau]
gestorben 7.4.1943 [KZ Auschwitz] [ermordet]
Religion Keine Angabe
Opfergruppe Sinti/Roma
Straße Sintpertstraße 15
Stadtbezirk 17. Obergiesing-Fasangarten
Stadtbezirksteil Obergiesing
Art Erinnerungsstele
Verlegung 14.03.2024
Lat/Lng 48.108114003355,11.589196559440
Inschrift

Barbara Winter,
geb. Christ,
geboren 15.11.1890
in Roßhaupten,
deportiert 13.03.1943
in das KZ Auschwitz-Birkenau,
ermordet im Frühjahr 1943
im KZ Auschwitz-Birkenau

Biografie Erinnerungszeichen München

Rückkehr der Namen

Barbara Winter, geb. am 15.11.1890, zog 1942 mit ihrem Mann Joseph und Sohn Julius von Augsburg nach München. Das Händlerehepaar wurde im am 08.03.1943 inhaftiert und fünf Tage später in das „Zigeunerlager in Auschwitz-Birkenau deportiert. Ihr gesamter Besitz wurde konfisziert. Im Lager litten die Häftlinge an Unterernährung und den völlig unzulänglichen hygienischen Zuständen. Barbara Winter wurde schon wenige Wochen nach der Ankunft, wahrscheinlich im April 1943, ermordet. Auch ihr Sohn wurde in Auschwitz ermordet. Ihr Ehemann erlebte die Befreiung des KZ Bergen-Belsen im April 1945, starb aber infolge der KZ-Haft zwei Monate später.

Quelle: Am 11. April wurde in München das Gedenkprojekt Die Rückkehr der Namen durchgeführt. Veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk und unterstützt durch das Kulturreferat der Stadt, erinnerte es an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.

Rückkehr der
wird nicht veröffentlicht

Quelle: https://ru.muenchen.de/2024/50/Erinnerungszeichen-fuer-Opfer-der-Nationalsozialisten-111791 Am 13. März 1943 veranlasste die Münchner Polizei die Deportation von 141 Sinti*zze und Rom*nja aus München und Umgebung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Unter ihnen waren Barbara, Joseph und Julius Winter. Im Rahmen der Veranstaltungen zum Jahrestag der Deportation werden am Donnerstag, 14. März, um 11 Uhr zu ihren Ehren Erinnerungszeichen an ihrem ehemaligen Wohnort in der heutigen Sintpertstraße 15 gesetzt. Es sprechen Stadtrat Winfried Kaum (Stadtratsfraktion der CSU mit FREIE WÄHLER) in Vertretung des Oberbürgermeisters, Erich Schneeberger, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Bayern e.V. und Initiator der Erinnerungszeichen, sowie Carmen Dullinger-Oßwald, Vorsitzende des Bezirksausschusses 17 (Obergiesing-Fasangarten). Barbara Winter (*1890 in Roßhaupten) und ihr Ehemann Joseph (*1891 in Siebnach) hatten zwei Söhne: Julius wurde 1917 in Veitsbuch geboren, Joseph kam 1921 in Moosburg zur Welt und starb bereits 1935 im Alter von 14 Jahren. Die Familie wohnte lange in einer gut eingerichteten Wohnung in Augsburg und ging einem Wandergewerbe als Händler nach. Ab 1942 war sie in München in der Perlacher Straße 123 gemeldet, wo sie ein Gartenhäuschen besaß. Ab Ende 1938 wurden die Sint*izze und Rom*nja entrechtet, die Aus-übung des Händlerberufs wurde nach und nach unmöglich. Am 8. März 1943 inhaftierte die Polizei Barbara, Joseph und Julius Winter und deportierte sie fünf Tage später nach Auschwitz-Birkenau. Barbara Winter wurde wenige Wochen nach der Ankunft ermordet, ihr Todesdatum ist unbekannt. Im Oktober 1943 wurde Joseph Winter von seinem 26-jährigen Sohn Julius getrennt. Dieser musste sich in der chirurgischen Abteilung des Lagers untersuchen und vermutlich operieren lassen. Er wurde wenig später ermordet, auch sein Todesdatum ist nicht bekannt. Möglicherweise war er Opfer pseudomedizinischer Versuche. Joseph Winter wurde 1944 ins Konzentrationslager Buchenwald transportiert, wo er in den Außenlagern schwerste Zwangsarbeit leisten musste. Im Februar 1945 räumte die SS das Außenlager Harzungen, mit über 4.000 Häftlingen verschleppte sie Winter in das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Britische Truppen befreiten das Lager am 15. April 1945. Nach wenigen Wochen in Freiheit starb Joseph Winter am 16. Juni 1945 im Lazarett von Bergen-Belsen an den Folgen der Haft. Das Setzen der Erinnerungszeichen ist Teil des mehrtägigen Programms zum Gedenken an die Deportation der Münchner Sinti*zze und Rom*nja, konzipiert von der Arbeitsgruppe „Gedenken an die aus München deportierten Sinti*zze und Rom*nja“, der städtische, staatliche und kirchliche Institutionen sowie gesellschaftliche Initiativen angehören. Das Programm vom 9. bis 14. März ist abrufbar unter https://stadt.muenchen.de/infos/gedenken-an-sinti-und-roma.html. Über die Erinnerungszeichen Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild. Weitere Informationen unter www.erinnerungszeichen.de und map.erinnerungszeichen.de. (Siehe auch unter Terminhinweise)



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