Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Sigwart Cahnmann
geboren 9.2.1872 [Rheinbischofsheim, Kr. Kehl]
gestorben 13.1.1942 [München] [Ermordet]
Religion Jüdisch
Opfergruppe Juden
Beruf Kaufmann
Straße Sophie-Stehle-Straße 12
Stadtbezirk 9. Neuhausen-Nymphenburg
Stadtbezirksteil Nymphenburg
Art Erinnerungsstele
Verlegung 13.06.2023
Lat/Lng 48.154923277028,11.520803711409
Inschrift

Sigwart Cahnmann,
geboren 09.02.1872
in Rheinbischofsheim,
im Herbst 1938
aus seiner Wohnung vertrieben,
gestorben 13.01.1942
in München

Online-Gedenkbuch der Münchner Juden

Biografie Erinnerungszeichen München

Rückkehr der Namen

Sigwart Cahnmann wurde am 09.02.1872 im badischen Rheinbischofsheim geboren. Als erster der Familie besuchte er das Gymnasium. Im Oktober 1901 heiratete er die Münchnerin Hedwig Schülein. Sie hatten drei Töchter und drei Söhne. Sigwart Cahnmann wurde Teilhaber bei der Chemischen Fabrik Isaria und einem weiteren Unternehmen in der Sandstr. 24. Der Geschäftsmann war so erfolgreich, dass die Familie 1913 eine 14-Zimmer-Villa in der Sophie-Stehle-Str. 12 erwerben konnte. Unter der NS-Herrschaft wurde ihnen alles genommen. Allen Kindern glückte die Emigration. Sigwart Cahnmann blieb in München und starb im Alter von 69 Jahren an Magenkrebs. Seine Witwe wurde nach Polen deportiert und ermordet.

Quelle: Am 11. April wurde in München das Gedenkprojekt Die Rückkehr der Namen durchgeführt. Veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk und unterstützt durch das Kulturreferat der Stadt, erinnerte es an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.

Rückkehr der
wird nicht veröffentlicht

Quelle: Rathaus Umschau 107/2023 vom 07.06.2023 Sigwart Cahnmann wurde 1872 geboren, machte eine Ausbildung als Textilkaufmann. 1901 heiratete er Hedwig Schülein. Sigwart Cahnmann war Teilhaber der Chemischen Fabrik Isaria. Das Unternehmen war so erfolgreich, dass die Familie 1913 eine repräsentative Villa in der Sophie-Stehle-Straße 12 kaufen konnte. Im Ersten Weltkrieg diente Cahnmann als Infanterist, in der Weimarer Republik engagierte er sich bei der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei. Die drei Töchter und drei Söhne der Cahnmanns konnten alle emigrieren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Isaria „arisiert“ und die Cahnmanns wurden 1938 gezwungen, ihre Villa billig an die Wehrmacht zu verkaufen. Sigwart Cahnmann starb am 13. Januar 1942 an Magenkrebs. Hedwig Cahnmann wurde drei Monate später nach Piaski im besetzten Polen deportiert und dort ermordet.



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