Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Franz Wipplinger
geboren 10.1.1915 [München]
gestorben 24.10.1944 [Gefängnis Berlin-Spandau] [Hingerichtet]
Religion Christlich
Opfergruppe Militärjustiz
Beruf Priesteramtskandidat
Straße Maistraße 31
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
Stadtbezirksteil Am alten Südfriedhof
Art Erinnerungstafel
Verlegung 04.10.2022
Lat/Lng 48.129358198887,11.562488613867
Inschrift

Franz Wipplinger,
geboren 10.01.1915
in München,
inhaftiert 04.12.1943
im Militärgefängnis München,
hingerichtet 24.10.1944
im Gefängnis Berlin-Spandau

Wikipedia: Franz_Wipplinger_(NS-Opfer)

Franz Wipplinger (* 10. Januar 1915 in München; † 24. Oktober 1944 hingerichtet in Berlin) war Priesteramtskandidat für das Erzbistum München und Freising und wird als Glaubenszeuge im Deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts geführt.

Wipplinger wuchs bei seinen Eltern in der Münchener Isarvorstadt in der Pfarrei St. Anton auf. Er besuchte die Volksschule an der Tumblingerstraße, dann das Theresiengymnasium. Sein Abitur legte er 1937 im Seminar für Spätberufene ab, das zu dieser Zeit im Schloss Fürstenried untergebracht war. Anschließend trat er ins Priesterseminar ein und studierte in Freising Philosophie und Theologie.

Nachdem er 1937 bereits seinen Arbeitsdienst geleistet hatte, wurde er zu Kriegsbeginn zum Heer einberufen. Seine Beförderungslaufbahn führte ihn 1941 zum Unteroffizier. Er wurde am 6. April 1942 im Osten schwer verwundet und daraufhin mit dem Sturmabzeichen ausgezeichnet. Nach seiner Genesung war er als Schreiber in verschiedenen Stabsstellen des Heeres eingesetzt.

Im Archiv des Erzbistums München und Freising sind etliche Briefe erhalten, aus denen große Betroffenheit über den Krieg spricht. Zum Verhängnis wurde ihm sein Tagebuch, das durch Denunziation bekannt wurde. Dort bekundete er die Hoffnung, dass sich „trotz aller Stumpfheit, Massenpsychose und Furchtsamkeit der Deutschen das geknechtete Gewissen … rührt und Sorge, Vernunft und radikale Ablehnung lauter und lauter werden“ (Eintrag zum 28. August 1943).

Wipplinger war nach seiner Verhaftung am 4. Dezember 1943 zur Untersuchungshaft ins Militärgefängnis nach München gebracht worden. In den Vernehmungsakten ist vermerkt, dass bei Wipplinger „feindliche Flugblätter mit staatsgefährlichem und zersetzendem Inhalt“ gefunden worden seien „und dass er Nachrichten von Feindsendern wiederholt abgehört hat“. Das Tagebuch lässt erkennen, dass Wipplinger die Flugblätter der „Weißen Rose“ gekannt haben muss. Vom Feld-Kriegs-Gericht des Zentralgerichts des Heeres Berlin wurde Franz Wipplinger am 31. August 1944 wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tod verurteilt. Die Hinrichtung wurde am 24. Oktober 1944 in Berlin-Spandau vollzogen.

Die sterblichen Überreste wurden später nach München überführt und im Grab seiner Schwester Anni Wipplinger auf dem Münchener Waldfriedhof beigesetzt. Diese Schwester war es, die Wipplingers brieflichen Kontakt mit dem Priesterseminar auch nach seiner Verhaftung und Hinrichtung fortgesetzt hat. Daher ist das Gedenken an Franz Wipplinger bis heute wach geblieben.


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Biografie Erinnerungszeichen München

Rückkehr der Namen

Katharina Höllenreiner, geboren am 01.09.1929 in München, war die Tochter des Musikers und Händlers Emil Leopold Höllenreiner und seiner Ehefrau Pauline. Sie und zwei Schwestern wurden in einer willkürlichen Zwangsmaßnahme von den Behörden ins katholische Kinderheim St. Anna in Regensburg eingewiesen. Die Polizei nahm das Mädchen am 07.03.19 43 in Regensburg fest und inhaftierte es einen Tag später in München. Mit ihrer Mutter und den Geschwistern wurde sie am 13.03.1943 in das „Zigeunerlager“ des KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Zustände dort waren unbeschreiblich. Sie musste wahrscheinlich schwere Zwangsarbeit leisten. Die SS ermordete sie im Winter oder Frühjahr 1944.

Quelle: Am 11. April wurde in München das Gedenkprojekt Die Rückkehr der Namen durchgeführt. Veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk und unterstützt durch das Kulturreferat der Stadt, erinnerte es an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.

Rückkehr der
Wipplinger Franz

Bildrechte: Archiv des Erzbistums München und Freising, Franz Wipplinger, als gemeinfrei gekennzeichnet


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