Text |
Bernhard und Katharina Hamburger, Jolan und Hedda Littner Bernhard Hamburger wurde am 28. März 1883 in Bereny/Ungam geboren. Der gelernte Damenschneider war Werkmeister und Reisender für die Kleiderfirma Veliso & Hochgesang. Er heiratete und wurde Vater von zwei Kindern. Im August 1926 wurde die Ehe geschieden 1926 heiratete er Katharina Littner, geboren am 31. Dezember 1888 in Budapest. Auch sie war geschieden und brachte in die Ehe zwei Töchter mit Jolan (Johanna) Littner war 1909 zur Welt gekommen, Hedda (Hedwig) Littner 1915. 1930 eröffnete Bernhard Hamburger in der Marsstraße 9 eine Lohnschneiderei. Im Oktober 1932 bezog das Ehepaar mit Katharinas Töchtern Jolan und Hedda eine Wohnung im 4.Stock der Karlstraße 49. Ab 1933 erhielt die Schneiderei immer weniger Aufträge. 1935 beantragte Hamburger zur Erkundung besserer Verdienstmöglichkeiten bei der Polizeidirektion eine Reise nach Ungarn. Voll Misstrauen, die Familie könnte mit ihrem - wenn auch keineswegs üppigen -Vermögen ins Ausland verschwinden, bespitzelten in den folgenden Monaten Bezirksinspektoren das Umfeld der Familie. Die Befragung von Nachbarn und des Hausbesitzers nach Bernhard Hamburgers politischer Einstellung verlief ergebnislos. Nach der .Kristallnacht* vom 9. zum 10. November 1938 wurde Hamburger enteignet. Bereits eine Woche später übernahm Rudolf Pruischutz die Schneiderei inklusive des gesamten Inventars und aller Waren. Im Januar 1939 emigrierten Bernhard und Katharina Hamburger nach Ungarn Bernhard Hamburger überlebte die Shoa, Katharina Hamburgers Schicksal ist unbekannt. Jolan und Hedda Littner gelang schon 1938 die Emigration in die USA. Quelle: Infotafel vor Ort
|