Kunst & Kultur

KZ-Gedenkstätte Ehrenhain I

Name KZ-Gedenkstätte Ehrenhain I
Stadtbezirk 17. Obergiesing-Fasangarten
Stadtbezirksteil Südgiesing
Objekt Friedhof am Perlacher Forst
Art Infotafel
Suchbegriffe KZ  
Infotafel 

KZ-GEDENKSTÄTTE EHRENHAIN

Auf diesem Ehrenhain wurde die Asche von über 3.000 Gefangenen des KZ Dachau beigesetzt, die in den Jahren 1933 bis 1942 im Konzentrationslager starben oder im Rahmen der sogenannten Aktion 14fl3 in die Tötungsanstalt Hartheim überstellt und dort ermordet wurden. Die Toten stammten aus verschiedenen europäischen Ländern und dem Deutschen Reich. Über 2.000 der Opfer waren polnische Bürger, die im KZ Dachau mit mehr als 40.700 Gefangenen die größte Häftlingsgruppe bildeten. Unter Ihnen gab es viele Intellektuelle, Beamte und gesellschaftliche Aktivisten, die als Gegner des NS-Regimes angesehen wurden. Das KZ Dachau wurde zudem zum Zentrum der Verfolgung von Geistlichen aus dem gesamten besetzten Europa. Im Lager waren insgesamt 2.720 Priester inhaftiert, von denen der Großteil (1.780) aus Polen stammte, 868 von ihnen kamen ums Leben. Auf diesem Ehrenhain befinden sich die sterblichen Überreste von 216 polnischen Geistlichen (ihre Namen sind mit „x." markiert). Sieben von ihnen wurden von der katholischen Kirche seliggesprochen: Ludwik Roch Gietyngier, Stefan Grelewski, Stanislaw Kubski, Emil Schramek, Narcyz Turchan, Michal Wozniak und Antoni Zawistowski. Dieser Ehrenhain wurde 1950 von der Stadt München errichtet. Unter den 44 Grabplatten befinden sich Urnen von 3.996 KZ- und NS- „Euthanasie"-Opfern. 3.972 von ihnen sind namentlich bekannt. In den Urnen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Krematorium des Münchener Ostfriedhofes gefunden wurden, befindet sich auch die Asche von Opfern aus den Konzentrationslagern Auschwitz, Buchenwald, Mauthausen und Flossenbürg sowie aus den Tötungsanstalten Sonnenstein, Bernburg, Grafeneck und Hartheim. Am südlichen Rand des Ehrenhains besteht eine weitere Grabstelle für 93 ermordete politische Gefangene des Gefängnisses München-Stadelheim.

Quelle: Infotafel vor Ort


Münchner Friedhofsportal