Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Fronveste |
Architekt | Pertsch Johann Nepomuk |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Angerviertel |
Straße | Unterer Anger |
Jahr Baubeginn | 1824 |
Jahr Fertigstellung | 1824 |
Jahr Abbruch | 1913 |
Kategorie | Kaserne |
Suchbegriffe | Fronfeste Gefängnis |
Die Gerichtsgebäude sind bis zur Stunde nicht ihrer Würde entsprechend untergebracht. Abgesehen von der Stadt rechts der Isar, wo man sich mit den nothdürftigsten Adaptionen begnügte, sind auch Stadt- und Bezirksgericht München 1. d. Isar in höchst unerfreulicher Weise im ehemaligen Augustinerkloster zusammengepfercht. In ähnlicher Art ist der Oberapellationsgerichtshof in einen Trakt des ehemaligen Jesuitenklosters eingeschoben.
Ein selbständiger und bemerkenswerther Bau ist dagegen die für die Untersuchungshaft bestimmte Frohnveste am unteren Anger, 1820—1826 von Oberbaurath Pertsch erbaut. Die mächtigen Bossagen der Parade verleihen dem Ganzen einen dem Zwecke entsprechenden Charakter, auch ist der halbkreisförmige Cellenbau rückwärts der Beaufsichtigung sehr dienlich. Minder geeignet sind die übrigen Gefängnisse Münchens, unter welchen das Strafarbeitshaus in der Au, im ehemaligen Paulanerkloster, dem Umfange nach hervorragt.
Die Frohnfeste, an der unteren Angergasfe Nr. 3, ist ein massives Gebäude von drei Stockwerken, und wurde von 1820—1826 nach dem Plane des Oberbaurathes Pertsch erbaut. Sie hat eine Hauskapelle und trockene, gesunde und helle Zellen, welche in dem halbrunden Hinterbau vertheilt sind. Der Zweck solcher Festen ist bekannt, nicht überall herrscht aber die gleiche humane Behandlung der Verbrecher, welche hier bis zu ihrer Verurtheilung und bis zum Antritt ihrer Strafe verwahrt werden.