Münchner Architektur

Kadettenkorps

Achtung

Bauwerk nicht mehr vorhanden
Name Kadettenkorps
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil Marsfeld
Straße Elisenstraße
Jahr Baubeginn 1826
Jahr Fertigstellung 1826
Jahr Abbruch 1890
Kategorie Kaserne  

Plan

title=Kadettenkorps - Elisenstraße -
Kadettenkorps Elisenstraße
Urheber:

Quellen

Kadettenkorps
Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

Kadettenkorps auf dem Marsfeld, Marsplatz 1. Nach dem Muster der von Kaiser Karl V. 1513 zu Burgos in Spanien gegründeten „Artillerieschule“ hatte Herzog Maximilian I. von Bayern in München eine „Büchsenmeisterschule“ ins Leben gerufen, die bald in allen Ländern bekannt wurde; sie wurde aber, als Bayern im spanischen Erbfolgekrieg unter Oesterreichs Verwaltung kam, aufgelöst. Um so mehr machte es Aufsehen, als 1711 — also noch unter der Oesterreicher Herrschaft — der Gelehrte Abt Plazidus Seitz von Ettal dortselbst eine „Ritterakademie“ gründete, die eigentlich eine höhere Kriegsschule war; nach dem Brand des Klosters wurde sie von Kurfürst Max III. 1756 nach München verlegt und mit neuen Satzungen nach dem Muster der „Wiener-Neustädter Militärakademie“ eingerichtet. Als Kurfürst Karl Theodor diese „Münchner Militärakademie“ aufhob, gründete die bayerische Herzogin Maria Anna aus eigenen Mitteln die „herzoglich Marianische Landesakademie“ 1778; sie wurde schließlich vom selben Karl Theodor 1789 zur „Militärakademie“ erhoben und 1805 endlich unter König Maximilian I. als „Kadettenkorps“ erweitert und in ein rein militärisches Institut verwandelt. 1826 wurde das Kadettenkorps aufs Marsfeld verlegt [B 91], Das Kadettenkorpsgebäude wurde 1888 nach den Plänen des Freiherrn von Schaky im italienischen Renaissancestil errichtet, mit Verblendziegeln und Haustein.

Das Cadeten-Corps-Gebäude
Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

Das Cadeten-Corps-Gebäude, Ecke von Carlsplatz und Elisenstrasse, war in seinen ältern Theilen früher eine herzogliche Sommerwohnung — der Herzoggarten (vgl. S. 54), und ist von dem verstorbenen Prinzen Carl für den genannten militärischen Zweck unentgeltlicherweise überlassen worden. Der nur aus Erdgeschoss und einer Etage (Küche, Speise-, dann Studir-, zugleich Recreations-Säle, darüber den Schlafsaal enthaltend) bestehende westliche Anbau wurde 1823 neu hergestellt und später noch etwas vergrössert, so dass das Ganze mit dem grossen südlich gelegenen freien Hofraum, der theilweise mit Bäumen beptlanzt ist, ferner mit dem Garten und anstossenden abgeschlossenen Turnplatz ein ziemlich grosses Areal einnimmt. So unscheinbar übrigens das Aeussere des Gebäudes, das seit der Nivellirung des Stadtwalles an der Fronte ganz eingesunken erscheint, sich darstellt, so macht es doch gerade die Form des Gebäudes, wodurch die für verschiedene Zwecke bestimmten Localitäten zumeist getrennt sind, für seine Bestimmung weit geeigneter, als es bei geringerer Längenausdehnung und mehr Etagen wäre. In nicht ferner Zeit wird indess das Gebäude seiner dermaligen Bestimmung wieder entzogen worden.

Das Cadeten-Corps
Nagler - Acht Tage in München (1863)

Das Cadeten-Corps, am Karlsplatz Nr. 26, nimmt das von Herzog Clemens 1741 erbaute Sommerpalais nebst dem Garten ein. Es wurde 1756 als Militärschule gegründet, 1778 aus Veranlassnng der Herzogin Marianna in eine herzoglich Mariannische Landes-Akademie umgewandelt, 1789 als Militär- Akademie konstituirt, und tritt erst 1805 als Cadeten-Corps, d. h. als Bildungsanstalt für Offiziere auf. Im Jahre 1856 am 1. Juli feierte sie das Fest des hundertjährigen Bestandes. F. v. Schönhueb bearbeitete für diese Feier die Geschichte des Cadeten - Corps.