Münchner Architektur

Königliche Erzgießerei

Achtung

Bauwerk nicht mehr vorhanden
Name Königliche Erzgießerei
Architekt Klenze Leo von  
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil St. Benno
Straße Ferdinad-Miller-Platz

Plan

title=Königliche Erzgießerei - Ferdinad-Miller-Platz - Klenze Leo von
Königliche Erzgießerei Ferdinad-Miller-Platz
Urheber: Nagler - Acht Tage in München

Quellen

Kgl. Erzgießerei
Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

Kgl. Erzgießerei, Erzgießereistr. 14. 1825 gegründet und unter Ludwig I. durch Stiglmayer, später durch Ferd. von Miller zu höchstem Ansehen gebracht. (Im Museum Modellausstellung, z. B. Bavaria. Germania für Niederwald-Denkmal, Tor fürs Kapitol in Washington, 23 Reiterstatuen, ca. 200 Standbilder, Monumentalbrunnen u. s. w.) Auf des Kronprinzen Ludwigs Anregung hin hatte einst König Max I. den Erzgießer Stiglmayer zum Erzgießer Righetti nach Neapel auf Studien geschickt und von dort nach Parts; 1826 erbaute Klenze das große Gießhaus und als Erstlingsleistung ging 1832 das Max Josephsmonument (s. den betreffenden Artikel) hervor [JW],

Die k. Erzgießerei
Nagler - Acht Tage in München (1863)

ErzgießereiDie k. Erzgießerei, auf dem Wege nach Nymphenburg, an der Straße dieses Namens Nr. 14, gehört wegen ihrer auf größte wie auf kleinste Güsse berechneten vortrefflichen Einrichtung, und wegen mancher in Ausführung  begriffenen Werke zu den Sehenswürdigkeiten. Die Anstalt hat zwei Gußhäuser mit drei Gruben, zwei Schmelzöfen,  drei Eiselir- und Montirsäle. Oefen zum Vergolden im Grossen ec. Das neue Gußhaus ließ König Ludwig 1826 erbauen, und den 16. Oktober dieses Jahres stieß I. B. Stiglmayer zum Erstenmale den Zapfen ein. Es wurde damals der 14 Fuß hohe Candelaber auf der Constitutions-Säule in Gaibach gegossen. Das zweite Werk war der Obelisk auf dem Karolinenplatze, und von dieser Zeit an war der Erzguß in München gesichert. Aus dieser Anstalt gingen alle in München aufgestellten Gußwerke hervor, und bis 1844 stand Stiglmayer derselben vor. Seine letzte Arbeit war der Guß der Statue Goethe's. Von der Bavaria, war damals nur der Kopf, vorhanden.

Nach dem 1844 erfolgten Tod Stiglmayer's überkam F. von Miller, der Neffe und Gehilfe desselben die Leitung der Anstalt, und die Zahl der Erzwerke vermehrte sich so sehr, daß wir deren fast in allen Ländern Europa's, und selbst in Amerika finden. Im Fortschritte der Technik brachte man es so weit, daß selbst Colossalstatuen mit einem Male gegossen werden konnten.

König MaximilianII. genehmigte die Anlage eines Museums, welches die Modelle aller aus der Erzgießerei hervorgegangenen Kunstwerke in sich vereinigen soll. (Eine kurze Beschreibung der Erzgießerei nebst Abbildung ist bei G. Franz zu 12 kr. zu haben.)