Münchner Architektur

Schmerzhafte Kapelle

Name Schmerzhafte Kapelle
Architekt Zwerger Wolfgang  
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt
Stadtbezirksteil Am alten Südfriedhof
Straße Kapuzinerstraße 38
Jahr Baubeginn 1702
Jahr Fertigstellung 1703
Baustil barock
Kategorie Kapelle  
Suchbegriffe Schmerzhafte Kapelle Kapuziner Kloster 

Plan

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Quellen

Schmerzhafte Kapelle
Reber - Bautechnischer Führer durch München (1876)

Die schmerzhafte Kapelle südlich vom neuen südlichen Kirchhofe (Staubstrasse 14), wurde 1703—1705 an der Stelle einer seit der Zeit des dreissigj hrigen Krieges bestehenden Feldkapello als einfache Rotunde auf acht Pfeilern erbaut. Als aber 1846 derselben ein Kapuzinerhospiz, welches 1853 zum Convent erweitert wurde, angefügt ward, musste die Rotunde nicht blos einige Umgestaltungen in den drei Altarapsiden erfahren, sondern erhielt auch einen schlichten, im romanischen Styl ausgeführten, einschiffigen Vorbau, welcher die armselige Romanisirung alles Uebrigen zur Folge hatte. Bemerkenswerth ist vielleicht nur ein die hl. Familie darstellendes Gemälde in einer links an den Rundbau angesetzten Kapelle, das von einem geschickten Nachahmer Andrea del Sarto’s und aus einer Gruftkapelle des 1803 demolirten Kapuzinerklosters vor der Herzog-Max-Burg herrührt.

 

Die schmerzhafte Kapelle und das Kloster der Kapuziner
Nagler - Acht Tage in München (1863)

Die schmerzhafte Kapelle und das Kloster der Kapuziner an der Staubstraße Nr. 14, hinter dem allgemeinen Gottesacker, haben wir als Wallfahrtskirchlein in der Geschichte von München schon erwähnt, und dabei auf ihren Zusammenhang mit einer alten Kapelle des leidenden Heilandes hingewiesen. Das Kirchlein, eine einfache Rotunde, wurde von 1703 bis 1705 hergestellt, und fortan von Andächtigen besucht. Im J. 1846 wurde damit ein Kapuziner-Hospitium verbunden, welches den 3. Okt. 1847 eingeweiht, und 1853 zum Convente erhoben wurde. Jetzt erhielt die Kirche den gegenwärtigen Anbau, und das Areal der Patres wurde mit einer Mauer umgeben. Der Hauptaltar ist noch jener der alten Kapelle von 1703, und gibt die Dedication an die schmerzhafte Mutter des Herrn, dessen Leichnam sie im Schooße hält. Ein besonderer Zulauf von Andächtigen findet am schmerzhaften Freitag statt, auf welchen Papst Pius VI. bei seiner Anwesenheit in München am 27. September 1782 einen Ablaß verlieh. Die Glasgemälde des Anbaues der Kirche sind von einem Dilettanten, dem ehemaligen Landarzt Heinrich Ehrl. König Maximilian II. schenkte dem Kloster eine kostbare Reliquie, welche er von Papst Pius IX. erhalten hatte. Interessant ist ein Gemälde mit der hl. Familie, welches in der Gruftkapelle des 1803 demolirten Kapuzinerklosters als wunderthätig verehrt wurde.