Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Allerheiligenkirche am Kreuz |
Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Hackenviertel |
Straße | Kreuzstraße 10 |
Jahr Baubeginn | 1485 |
Jahr Fertigstellung | 1485 |
Baustil | spätgotisch |
Sakral | katholisch |
Kategorie | Kirche |
Suchbegriffe | Allerheiligenkirche am Kreuz |
Kreuzkirche „Allerheiligen“, Kreuzstr. 31. Ableitung des volkstümlichen Namens vom „Kreuzungspunkt“ der Kreuz-, Josephsspital- und Brunnstraße; 1478 (aus den Steinen der abgebrochenen Gollierkapelle [R]) erbaut als Friedhofkirche für den 2. Gottesacker der Peterspfarrei (wahrscheinlich) von Ganghofer, dem Erbauer der Frauenkirche; „was jedoch auf Ganghofers Eigenart hätte hinweisen können, ist bei den Restaurationen verloren gegangen [W 32]“. 1722 durch die an den Turm angebaute Chorapsis erweitert (Chor ursprünglich im Turm), 1772 in einfacher Rokokoform umgearbeitet; 1803 säkularisiert und bis 1814 als Heumagazin verwendet. Im Langhaus 3 Joche; südlich im 2. Joch ein hübsches gotisches Portal. Am Turm Lisenen und Bogenfriese zur Sonderung der Stockwerke; als Bedachung 4 gekappte Giebel mit achtseitigem Giebeldach.
Aeußeres: Backsteinbau, durch Strebepfeiler gegliedert. Hochaltargemälde mit der Darstellung „Allerheiligen“ von F. J. Winter 1750; im Gang zur Sakristei lebensgroßes Holzkruzifix, tüchtige Arbeit um 1520; dahinter ein Fresko: St. Petrus als Patron der Priesterbruderschaft 1733; rechts Grabstein dieser Bruderschaft 1507 mit Relief, dessen unterster Teil im Boden steckt. Grabsteine außen: Marmorepithaph für Blasius Weinmeister 1649 in reicher architektonischer Umrahmung mit tüchtigem Relief der Beweinung Christi und den Brustbildern eines männlichen und einer weiblichen Heiligen. Grabstein für Andreas Weiß 1665 mit Relief: oben der Gekreuzigte, links der Verstorbene kniend, auf den rechts her der Tod mit dem Bogen zielt. Grabstein (innen) zweiteilig aus Bronze für Philipp Götz 1627 mit trefflichem Relief der Auferweckung des Lazarus (unter der Kanzel die dazugehörige Rotmarmorgrabplatte] [D, KB, R].
Die Kreuzkirche, vormals Allerheiligenkirche in der Kreuzgasse. (Geschichte S. 19.) Aeusserlich wenig veränderter und für die kleinen Verhältnisse gut wirkender Bau in der Back- steingothik des Baumeisters der Frauenkirche, einschiffig mit Strebepfeilern und einem mächtigen Thurm über der Chorvierung, über welche der Cborschluss als halbkreisförmige Apsis heraustritt. Das Innere ist im dürftigen Renaissancestyl umgestaltet, die Ausstattung aber sehr ärmlich, da die Kirche 1796—1814 profanen Zwecken (Heumagazin) dienen musste, wobei der frühere Inhalt verschleppt ward. Das einzig Bemerkenswerthe ist das Grabdenkmal des Rathsherrn Güz von 1629, mit einem die Auferweckung des Lazarus darstellenden schönen Bronzerelief von unbekannter Hand.
Die Kreuzkirche, zu Ehren aller Heiligen, an der Kreuzgasse Nr. 31, wurde von 1480 —1488 von Jörg von Polling erbaut, und mit Gülten der alten Gollir-Kapelle dotirt. In letz-lerer war die Stiftung und Familiengruft der Schluder, ging aber 1483 in die Kreuzkirche über. Sehenswürdigkeiten sind in letzterer nicht, da sie mehrfacher Profanation ausgesetzt war. Im Jahre 1796 verwendeten die Condeer diese Kirche zum Heumagazin, und von 1806—1814 diente sie zu gleichem Zwecke. Seit dem 12. Oktober 1814 ist sie der religiösen Bestimmung nicht mehr entzogen worden. Das Hochaltarbild ist von I. Winter
(✝ 1788) gemalt, und stammt mit andern Altargemälden aus der St. Salvators-Kirche, da alle alten Altäre zu Grunde gingen. An dieser Kirche war der Gottesacker für die St. Peters-Pfarrei, und das Haus Nr. 32 wurde 1480 als Armen - und Pilgerspital erbaut. Später hieß es das Stadtbruderhaus.
Kath. Allerheiligenkirche am Kreuz, dreijochiger spätgotischer Saalbau mit hohem Chorturm in schlichtem Sichtziegelmauerwerk, um 1485, Chorturm, nach 1493, An- und Umbau, 17. und 18. Jh., Wiederaufbau in reduzierten Formen, 1947-49; mit Ausstattung.