Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Universitäts-Sternwarte |
Straße | Scheinerstraße 1 |
Jahr Baubeginn | 1816 |
Jahr Fertigstellung | 1819 |
Baustil | Klassizismus |
Kategorie | Bildung |
Suchbegriffe | Universitäts-Sternwarte |
Sternwarte, 1817 erbaut nach den Plänen Reichenbachs und des Astronomen Soldner [R]).
Die Sternwarte, auf einer Anhöhe bei Bogenhausen, wurde 1818 unter Mitwirkung des Astronomen Soldner und des Mechanikers Reichenbach von dem Baurath Franz Thurn erbaut. Sie enthält an den Ecken zwei niedere Thürme mit beweglichen Kuppeln , und im großen Saale eine Pyramide von Marmor, welche die astronomische Uhr und die Hauptinstrnmente trägt. Erstere ist von Liebherr, und letztere hat Reichenbach gefertiget. Der große Refraktor ist aber Frauenhofer's Werk. Der Direktor Dr. Lamont gehört zu den wissenschaftlichen Autoritäten. Das erste astronomische Observatorium ließ der Chnrsürst Maximilian III. 1763 durch den Akademiker Peter von Osterwald auf einem Schlößchen am Gasteige einrichten. Nach Osterwald's Tod 1778 ging die Anstalt wieder ein, und das Haus kaufte 1796 der Armenpflegschaftsrath. Das Bedürfniß einer Sternwarte fühlte erst König Maximilian I., und dieß ist nun jene in Bogenhausen.
Universitäts-Sternwarte, Altbau klassizistisch, 1817. In der Südwestecke des Gartengeländes einzelstehende dorische Säule.
Die Universitäts‑Sternwarte München (USM) befindet sich im Stadtteil Bogenhausen, etwa sechs Kilometer nordöstlich des Münchner Zentrums. Sie wurde 1816 als Königliche Sternwarte gegründet und gehört seit 1938 zur Ludwig‑Maximilians‑Universität München (LMU) .
Heute widmet sich die USM einer Reihe von Forschungsschwerpunkten: darunter die Entstehung, Population und Atmosphären von Exoplaneten, Kosmologie mit Fokus auf Dunkle Energie, extragalaktische Astronomie, Computersimulation astrophysikalischer Systeme, heiße Sterne und Sternwinde sowie Plasma-Astrophysik .
Aufgrund zunehmender Lichtverschmutzung sind städtische Beobachtungen kaum noch möglich. Deshalb nutzt die Sternwarte entfernte Observatorien: das von der Universität betriebene Fraunhofer‑Teleskop auf dem Wendelstein (in Oberbayern), das Paranal‑Observatorium in Chile und das Hobby‑Eberly‑Teleskop in Texas . Die Forschenden entwickeln dafür auch Beobachtungsinstrumente und beteiligen sich an bedeutenden Projekten wie dem Dark Energy Survey, dem Euclid‑Weltraumteleskop und dem Vera C. Rubin Observatory