Münchner Architektur

Muffatwerk

Name Muffatwerk
Architekt Hocheder Karl d. Ä  
Stadtbezirk 5. Au-Haidhausen
Stadtbezirksteil Haidhausen
Straße Zellstraße 4
Jahr Baubeginn 1898
Jahr Fertigstellung 1898
Baustil Jugendstil
Kategorie Kraftwerk  
Suchbegriffe Muffatwerk Muffat-Brunnhaus 

Plan

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Beschreibung

Muffatwerk (Elektrizitätswerk), Südteil klassizistischer Rustikabau, 1836 als Muffat-Brunnhaus erbaut; Nordteil im barockisierenden Jugendstil, 1898 von Karl Hocheder d. Ä., mit hohem, architektonisch gegliedertem Kamin.

Baugeschichte

1. Das Brunnhaus (1837)

1837 wurde auf der Kalkofeninsel (einer Halbinsel im Auer Mühlbach) ein Brunnhaus zur Wasserversorgung Haidhausens errichtet – geplant und gebaut von Stadtbaurat Franz Karl Muffat.

Das entspricht klassizistischer Architektur jener Zeit.

2. Übergang zur Stromversorgung (ab 1867 / 1893–1894)

1867 wurde dem Brunnhaus ein Maschinenhaus mit Dampfmaschine hinzugefügt.

1883 wurde die Wasserversorgung eingestellt, das Gebäude stillgelegt – wegen Verlagerung der städtischen Wasserversorgung aus dem Mangfalltal.

1893–1894 erfolgte der Umbau zum kombinierten Dampf- und Wasserkraftwerk („Muffatwerk“) für Stromerzeugung (z. B. Straßenbeleuchtung, Rathaus).

1895–1898 wurde das Kraftwerk erweitert – geplant von Carl Hocheder, u. a. mit Halle und Jugendstil-Schornstein – diese Bauten stehen heute unter Denkmalschut .

3. Technische Entwicklung

Bei Eröffnung 1893 verfügte es über eine Jonval-Turbine mit 147 kW und eine Dampfmaschine mit 220 kW.

1912 steigerte sich die Leistung auf 1 400 kW (davon 1 320 kW Dampf, 80 kW Wasserkraft).

Das Kesselhaus wurde 1936 letztmalig vergrößert.

4. Stilllegung und Zwischennutzung (1973–1992)

1973 wurde die Stromproduktion eingestellt.

In den 1980er Jahren diente das Gebäude u. a. als Tennishalle des Sportvereins der Stadtwerke München (SWM).

5. Umnutzung zum Kulturzentrum (ab 1992)

1992 begann die Umwandlung unter Berücksichtigung strengster Denkmalschutzauflagen zu einem Kulturzentrum.

1993 eröffnete die Muffathalle, betrieben als PPP (public-private-partnership) von Dietmar Lupfer und Christian Waggershauser.

2002 folgte der Biergarten, 2005 der Club Ampere sowie Backstage- und Proberäume.

2006 nahm ein privates modernes Wasserkraftwerk den Betrieb auf: mit Kaplan-Turbine, 250 kW Leistung – Ökostrom aus dem Auer Mühlbach.

2008 erfolgte die Erweiterung – Veranstaltungsfläche wuchs von 1 100 auf 3 000 m², und der Name wurde offiziell auf „Muffatwerk“ geändert