Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Alte Kath. Pfarrkirche - St. Johann Baptist |
| Stadtbezirk | 5. Au-Haidhausen |
| Stadtbezirksteil | Haidhausen |
| Straße | Kirchenstraße 39 |
| Jahr Baubeginn | 1350 |
| Jahr Fertigstellung | 1350 |
| Baustil | spätgotisch |
| Sakral | katholisch |
| Kategorie | Kirche |
| Suchbegriffe | St. Johann Baptist |

Alte Kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist, einschiffiger barocker Saalraum mit eingezogenem Chor, Westturm und Grabdenkmäler an der Außenseite, im Kern romanisch, 1493 spätgotisch verändert, 1698-1700 Umbau, 1712 Turm nach Brand erneuert, Spitzhelm 1864; mit Ausstattung; Friedhof, ältester Teil erstmals 1315 erwähnt, im 19./20. Jh. mehrfach nach Norden erweitert; Friedhofsmauer, rohbacksteinerne Umfassungsmauer mit ostseitigem Torbogen und Freitreppenanlage vor der Kirche, Treppenanlage 1776, Mauer 2. Hälfte 19. Jh.
Haidhauser Johannneskirche alte; Kirchenstraße 18. Umfassungsmauern (aus dem Schwedenbrand 1632 noch stehen geblieben) mit dem halbkreisförmigen Chorabschluß und dem Rundbogen fries des Turmes noch aus der spätromanischen (Übergangs-)Zeit; Spitzbogenfenster sowie rechtsseitiger Eingang frühgotisch; im übrigen (nach dem Brand) im 17. Jahrh. im Renaissancestil umgestaltet. Am Turm aus dieser Zeit ein Kuppeldach, seit 1822 ein spitzes Helmdach. Grundriß: einschiffig mit eingezogenem Chor; Tonnengewölbe mit Stichkappen. Ausstattung: An den Wänden Pilasterarchitektur; an der Decke Stuck- Rahmen werk (Quadraturarbeit); am Triumphbogen in farbigem Stuck das kurbayerische und das Münchner Stadtwappen. Hochaltargemälde von Akademiedirektor P. Langer (um 1820), der hier ein Schlößchen sich baute (an der Stelle des jetzigen Trambahndirektionsgebäudes) und seinen Grabstein an der Nordwand der Kirche hat. An der Südwand ein überlebensgroßes Kruzifix vom 16. Jahrh.
Im Glockhaus eine Gedenktafel mit der baulichen Darstellung der Kirche aus 1690 und der Inschrift:
„Im Jahre 1690 den 1. Juli entstand ein solches Hochgewitter, welches man sich beflissen, mit läuten und Wettergeseegnen von dem Firmament zu vertreiben, verhoffend, solches ohne Schaden abzugehen; darauf augenblicklich ein solcher Donnerstreich geschah, daß sich Jedermann entsetzte und wie zu sehen, ein Donnerskeil in Kirchturm geschlagen, auch an demselben abgefahren und bey den Glockenseilen etliche Personen niedergeschlagen und beschädiget, darunter eine ledige Weibsperson der Strahl getroffen, daß sie des Todes verblichen, indem der Strahl so erschrecklich hernieder gefahren, dem Mesmer unter den Füßen durch und einen Mann über den Kopf.“
[F, KB, Rb].
Die alte Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer in Haidhausen stammt aus sehr früher Zeit und verräth in dem halbkreisförmigen Chorschluss wie in dem Rundbogenfries des Thurmes noch Spuren der Uebergangsperiode, in den spitzbogigon Fenstern desselben die frühgothische Zeit. Auch der rechtseitige Eingang zeigt noch gothische Behandlung. Im Uebrigen ist das Innere im Renaissancestyl umgestaltet und ohne spezielles Interesse; die Kirche wird auch nach Einweihung der neuen Pfarrkirche ihre bisherige Parochialbedeutung verlieren.