Ausstellungen in München

"Verloren, doch nicht vergessen."

Emanuel von Seidl zum 100. Todestag

Emanuel von Seidl, Architekt aus München, entdeckte Murnau in den Jahren ab 1891.
Der Sommerfrischeort am Staffelsee wurde ihm zur zweiten Heimat, zum "gelobten Land",
wie er es einmal formulierte. Ab 1901 errichtete er sich auf den Südhängen Murnaus mit Blick auf das Moos und die Berge ein Landhaus im Heimatstil und einen Park im englischen Landschaftsstil.

Das Schloßmuseum Murnau hatte sich bereits 1993, im Jahr seiner Eröffnung, mit einer Sonderausstellung dem Architekten gewidmet, der für diverse Auftraggeber rund um Murnau Landsitze und Gärten geschaffen und die Verschönerung des Ortes Murnau von 1905 bis 1913 initiiert hat. 26 Jahre sind seit der ersten Ausstellung vergangen, in welchen sich manches getan hat. Bislang unbekannte Dokumente und Pläne sowie aktuelle Forschungen haben neue Erkenntnisse gebracht, die nun im Mittelpunkt der Winterausstellung 2019/2020 stehen.

Doch Emanuel von Seidl war nicht nur ein erfolgreicher Architekt, sondern auch ein weltgewandter Gastgeber, bei dem Künstler, Unternehmer, Freunde und Familie ein- und ausgingen. Aus dieser glanzvollen Zeit bis zu seinem Tod 1919 sind vier Gästebücher erhalten, die sich heute in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München befinden und 2018 auf Initiative des Schloßmuseums Murnau digitalisiert werden konnten. So ist es nun erstmals möglich, die Gästebücher in digitaler Form durchzublättern und sich einen Überblick über Seidls gesellschaftlich reiches Leben in Murnau zu verschaffen.
"Verloren – doch nicht vergessen!", schrieb eine ehemalige Bewohnerin einer Seidl-Villa rückseitig auf eine Fotografie ihres Wohnhauses. Es ist das Bestreben der Ausstellung, das Verlorene wieder sichtbar zu machen und Impulse für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Architekten und seinen Werken zu geben.

 


Datum 05.12.2019 - 01.03.2020
Ort Schlossmuseum Murnau
Plz / Stadt Murnau am Staffelsee
Straße Schloßhof 2-5
Internet "Verloren, doch nicht vergessen."