Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | Königswarterstraße |
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Signatur | DE-1992-STRA-40-62b |
Archivalie | Straßenbenennungen |
Dokument | Umbennung der Königwarterstraße |
Dez. 7/1 5.
Betrifft:
Umbenennung der Königswarterstraße.
Zum Stadtarchiv
mit dem Ersuchen um Feststellung, ob der Jude Dr. Königswarter mit dem nach der obenbezeichneten Straße Benannten identisch ist, wenn ja um nähere Angaben über diese Persönlichkeit.
Die Straßenbenennung erfolgte im Beschluß vom 1.1.1900,
Am 11. Dezember 1959
Dezernat 7
Im Auftrag:
gez, Forster
Städt.Verw.Oberinspektor
Durch das Hamptverwaltungsamt zum Dezernat 7 zurück.
Die Königswart erstraße erscheint zum 1.Mal im Adreßbuch von München im Jahre 1900. Eine Begründung der Straßenbezeichnung fehlt dabei noch. Auch die Adreßbücher für 1901, 1902, 1903 und 1904 bringen nur den Straßennamen ohne nähere Begründung. Von 1905 - 1915 fehlt auch der Straßenname, d.h. die Straße selbst in den entsprechenden Adreßbüchern.
Im Adreßbuch für 1916 taucht die "Königswarterstraße" wieder auf, dieses Mal mit folgender Erläuterung: "Dr.Wilhelm Simon Königswarter errichtete im Jahre 1862 zur Erinnerung an die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten in Bayern eine Künstler-, eine Gesellen- und Lehrlings Stiftung zu München". Die Begründung ist im gleichen Wortlaut beibehalten worden bis zum Jahre 1955. Seit 1936 bringen die Adreßbücher eine gekürzte Namenserklärung in der die kennzeichnende Stelle fehlt "zur Errinnerung an die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten in Bayern".
Ob Dr. Wilhelm Simon Königswarter Jude gewesen ist ließ sich im Archiv nicht nachweisen. Der Anlaß und Vorwand zu der vom ihm gemachten Stiftung legt jedoch die Vermutung nahe, daß Königswarter Jude gewesen ist.
K. wohnte bis zum Jahre 1873 in der Hildegardstraße 11/III. Laut polizeilichem Hausbogen stammte er aus Fürth in Bayern. Nach dem genannten Jahr läßt sich Königswarter nicht mehr in München nachweisen.
München, den 21 .Dezember 1939
Stadtarchiv
Unterschrift
Archivdirektor