Münchner Straßenverzeichnis


Levi Hermann
Hermann Levi
Bildrechte: Andrea1903 (scan); photographer unknown, Hermann Levi conductor, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Hermann Levi (geboren 7. November 1839 in Gießen; gestorben 13. Mai 1900 in München) war ein deutscher Orchesterdirigent und Komponist, mit engen Verbindungen zunächst zu Johannes Brahms, später zu Richard Wagner. Er leitete u. a. die bedeutenden Hoforchester (Oper und Konzert) in Karlsruhe (1864–1872) und München (1872–1896). Auch dirigierte er für die Bayreuther Festspiele (1882–1894), insbesondere die Uraufführung des Parsifal. Seine Laufbahn wurde begleitet von höchster Wertschätzung für seine musikalischen, organisatorischen und Bearbeiter-Fähigkeiten, aber auch von antisemitischen Anfeindungen.

Ab 1872 amtierte Levi als Generalmusikdirektor und Hofkapellmeister am Königlichen Hof- und Nationaltheater in München, bis er sich 1896 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog und in Partenkirchen niederließ. 1872 wurde er Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft München.

1874 dirigierte er erstmals den Tristan und wurde nach eigenem Bekenntnis gegenüber Joseph Joachim zum „Wagnerianer“, und 1878 den kompletten Ring. Auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn dirigierte Levi im Juli 1882 die Uraufführung des Parsifal in Bayreuth. Obwohl aus bedeutenden jüdischen Familien stammend, war Levi in die christliche Mythenwelt Wagners hineingewachsen und seit 1871 mit dem Komponisten freundschaftlich verbunden. Wagner selbst wies Kritik, sein „heiligstes“ Werk nicht von einem Juden dirigieren zu lassen, entschieden zurück. Jedoch stand immer die Forderung Wagners an Levi, sich taufen zu lassen, im Raum. Dieser Erwartung entsprach Levi bei aller Verehrung Wagners zwar nie, der äußere und vor allem innere Konflikt belastete ihn jedoch sehr.

Im Februar 1883 besuchte er Wagner in Venedig, am Tag nach seiner Abreise starb Richard Wagner. Antisemitische Anfeindungen auch durch Richard Strauss, der sich 1891 über das jüdische Dirigat des heiligen Parsifal bei Cosima Wagner, ebenfalls eine glühende Antisemitin, beschwerte, belasteten ihn schwer.

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Straßenname Hermann-Levi-Straße
Benennung Erstnennung - | 1938 Umbenennung
Stadtbezirk 12. Schwabing-Freimann | Münchner Freiheit
RubrikPersonen
Kategorie Dirigent  Komponist  
Lat/Lng 48.1692743 - 11.5837841   
Person Levi Hermann
geboren 7.11.1839
gestorben 13.5.1900 [Gießen]
Kategorie Dirigent  Komponist  
Nation Deutschland
Konfession jüdisch
GND 118865900
Leben
Hermann Levi

Hermann Levi (geboren 7. November 1839 in Gießen; gestorben 13. Mai 1900 in München) war ein deutscher Orchesterdirigent und Komponist, mit engen Verbindungen zunächst zu Johannes Brahms, später zu Richard Wagner. Er leitete u. a. die bedeutenden Hoforchester (Oper und Konzert) in Karlsruhe (1864–1872) und München (1872–1896). Auch dirigierte er für die Bayreuther Festspiele (1882–1894), insbesondere die Uraufführung des Parsifal. Seine Laufbahn wurde begleitet von höchster Wertschätzung für seine musikalischen, organisatorischen und Bearbeiter-Fähigkeiten, aber auch von antisemitischen Anfeindungen.

Ab 1872 amtierte Levi als Generalmusikdirektor und Hofkapellmeister am Königlichen Hof- und Nationaltheater in München, bis er sich 1896 aus gesundheitlichen Gründen zurückzog und in Partenkirchen niederließ. 1872 wurde er Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft München.

1874 dirigierte er erstmals den Tristan und wurde nach eigenem Bekenntnis gegenüber Joseph Joachim zum „Wagnerianer“, und 1878 den kompletten Ring. Auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn dirigierte Levi im Juli 1882 die Uraufführung des Parsifal in Bayreuth. Obwohl aus bedeutenden jüdischen Familien stammend, war Levi in die christliche Mythenwelt Wagners hineingewachsen und seit 1871 mit dem Komponisten freundschaftlich verbunden. Wagner selbst wies Kritik, sein „heiligstes“ Werk nicht von einem Juden dirigieren zu lassen, entschieden zurück. Jedoch stand immer die Forderung Wagners an Levi, sich taufen zu lassen, im Raum. Dieser Erwartung entsprach Levi bei aller Verehrung Wagners zwar nie, der äußere und vor allem innere Konflikt belastete ihn jedoch sehr.

Im Februar 1883 besuchte er Wagner in Venedig, am Tag nach seiner Abreise starb Richard Wagner. Antisemitische Anfeindungen auch durch Richard Strauss, der sich 1891 über das jüdische Dirigat des heiligen Parsifal bei Cosima Wagner, ebenfalls eine glühende Antisemitin, beschwerte, belasteten ihn schwer.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
DatumQuelleA
12.05.1937Ref. VII/41 Nr.10201 IIIa 36.
DE-1992-STRA-40-68a Straßenbenennungen 1955 - 1962
Referat 7 -> Stadtarchiv München
14.09.1937Zurück zum Referat 7.
(Mit 4 Beilagen)
DE-1992-STRA-40-68a Straßenbenennungen 1955 - 1962
Stadtarchiv München -> Referat 7

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Straße von Grund bis Grund
Hermann-Levi-StraßeErstnennung1938Umbenennung
Brangänestraße1938Umbenennung
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