Der Königsplatz in München

Antikensammlung

Skulpturen - Glyptothek

 

Giebel

Skulpturen - Glyptothek

Das Giebelfeld enthält als Gegenstück zu der Glyptothek, an welcher die griechischen plastischen Künste unter dem Schutze Minervas dargestellt sind, eine Darstellung der unter dem Schutze und der Aufmunterung Bavarias blühenden bayerischen Künste.

In der Mitte steht, Kränze austeilend, die Bavaria vor einem von Löwen flankierten Thronsessel. Ihr zur Rechten steht der Architekt mit dem Modell einer Kirche, der Historienmaler mit einer Tafel, der Genremaler mit Zeichenmappe, der Porzellanmaler mit einer Vase, der Glasmaler einGlasgemälde behutsam aufhebend.

Zur Linken erscheint der Bildhauer, welchem sein Gehilfe einen Wagen mit der Kolossalbüste König Ludwigs nachfährt, an ihn reiht sich der Bronzegießer, eine Erzstatue aufrichtend, und der Münzer, der ein großes Medaillon in die Münzschüssel legt.

Auch diese Giebelgruppe zeichnet sich, wie die der gegenüberliegenden Glyptothek durch eine dem architektonischen Rahmen wohl angepaßte Komposition, strenge Symmetrie und schönen Rythmus der Linien aus, lauter Vorzüge, an denen auch König Ludwig ein wesentliches Verdienst hat, da er nicht nur die ganze Idee zu dieser Gruppe angab, sondern auch an den verschiedenen von Schwanthaler angefertigten Skizzen mancherlei Änderungen in der Gruppierung, Stellung und Bewegung vornahm, die Schwanthaler selbst als Verbesserungen bezeichnete). Die Giebelblume trägt als Symbol der wiederauflebenden Kunst den aus seiner Asche emporsteigenden Phönix.

Quelle: Hans Reidelbach - König Ludwig I. von Bayern und seine Kunstschöpfungen