Name Südgiebel
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Art Giebelfeld
Stadtbezirksteil Königsplatz
Straße Königsplatz
Objekt 0 | Glyptothek
Art Giebelfeld
Jahr 1836
Personen Phallas Athene
Künstler Wagner Johann Martin von

In der Mitte des Giebelfeldes steht aufrecht die 2,5 Meter hohe, ehrfurchtgebietende Gestalt der Pallas Ergane, der Schutzgöttin aller künstlerischen, zumal plastischen Thätigkeit, als Werksführerin und Lehrerin die rechte Hand zur Aufmunterung erhebend, während sie in der Linken als Preis den Lorbeerzweig hält. Zu beiden Seiten der Athene gruppieren sich die Repräsentanten der verschiedenen Zweige der antiken Bildnerei.. Zu ihrer Rechten sitzt der Plastes oder Thonbildner, eben mit dem Modellieren einer kleinen Statue beschäftigt.. Ihm folgt der aufrechtstehende Toreutes, welcher als sein Werk  eine aus verschiedenen Stoffen und Farben zusammengesetzte Statue mit beiden Händen hält. Hieran reiht sich der Ornamentist oder Verzierungsbildhauer, der sich auf ein von ihm gefertigtes korinthisches Kapitäl lehnt. Dann folgt der sitzende Enkaustes oder Figurenstreicher, wie er bei einer kleinen altertümlichen Götterstatue die Schönheit der Form durch dennReiz der Farben erhöht. Den Schluß dieser Seite bilden eine ägyptische Sphinx und die kleine Gruppe eines ägyptischen Ehepaars, als Andeutung für die in der Glypthotek aufgestellte ägyptische Sammlung, sowie eine griechische Vase. zur Linken der Athene sitzt, in korrespondierender Stellung mit dem jenseitigen Thonbildner, der Statuarius oder Erzgießer, der soeben im Begriffe ist, seien Statuenform mit flüssiggeschmolzenem Erz auszugießen. es folgt dann der Glyptos oder Steinbildhauer, auf einer von ihm verfertigten Hermenbüste gelehnt. hieran reiht sich der Xyloglyphos oder Holzbildhauer, schnitzend an einer liegenden Holzfiguren, die ihm zugleich als Sitz dient. endlich folgt der sitzende Kerameus oder Töpfer, wie er eben eine Vase bemalt; die übrige Ecke wird durch Vasen von verschiedener Form und Größe ausgefüllt.

Hans Reidelbach, Ludwig I. König von Bayern (1888)

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© Gerhard Willhalm, Glyptothek, CC BY-NC 4.0