Name Siegestor
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil Schönfeldvorstadt
Straße Ludwigstraße
Objekt 1 | Leopoldstraße
Jahr 1850
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Künstler Gärtner Friedrich von
Krieg Napoleon

Das Siegestor

Das 21 Meter hohe Siegestor ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt München. Den Auftrag für den Triumphbogen nach dem Vorbild des Konstantinsbogens in Rom erteilte der bayerische König Ludwig I. im Jahr 1840 an den renommierten Architekten Friedrich von Gärtner. Die Entwürfe für die handwerklich hochwertige plastische Ausgestaltung stammen vom Bildhauer Johann Martin von Wagner.

Als monumentaler Abschluss der klassizistischen Prachtstraße und als Stadttor zum nördlichen Umland bildet es das Pendant zur ebenfalls von Gärtner entworfenen Feldhermhalle vor der Altstadt im Süden.

Der gemauerte Ziegelkem ist mit nahezu fugenlos versetzen Blöcken aus Kelheimer Kalkstein verkleidet.

Die nach Norden ausgerichtete Skulpturengruppe auf dem Dach, aus Bronze gegossen von Ferdinand von Miller, zeigt die Bavaria mit vier Löwen. Diese Quadriga symbolisiert die Wehrhaftigkeit von Stadt und Land.

Im Jahr 1852 wurde das Siegestor von dem inzwischen abgedankten Auftraggeber feierlich an die Stadt übergeben. Die an der Nordfassade angebrachte Widmung DEM BAYERISCHEN HEERE ist als Begrüßung von siegreich heimkehrenden Truppen zu lesen und unterstreicht die militärisch-patriotische Bedeutung des Bauwerks. Historischer Bezug sind die Befreiungskriege der Jahre 1813-1815, als sich das Königreich Bayern durch einen geschickten Koalitionswechsel auf die Seite der Siegermächte und gegen Napoleon stellte. Das Siegestor dokumentierte demnach auch die tiefsitzende Abneigung Ludwigs I. gegenüber Frankreich.

Das Bauwerk besaß - wie schon der bis heute verwendete Name „Siegestor* andeutet- seit seiner Entstehung eine hohe politische Symbolkraft. Nach großer Beschädigung beim Bombardement Münchens 1944 wurde das Siegestor 1956-58 nach Entwürfen der Architekten Otto Roth und Josef Wiedemann - mit einer in schlichter Form zum alten Umriss komplettierten Südseite - wieder aufgebaut und durch die Inschrift DEM SIEG GEWEIHT .VOM KRIEG ZERSTÖRT .ZUM FRIEDEN MAHNEND im Sinne eines Mahnmals neu interpretiert (Text von Hanns Braun, Typographie von Franz Hart). Die einstige Verherrlichung von Militär und Krieg als nationales Konzept wurde unter dem Eindruck der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs gebrochen. Mit der Absage an Militarismus und Nationalismus wurde aus dem einstigen Denkmal für soldatische Großtaten ein modernes Mahnmal fürden Frieden.

Quelle. Infotafel vor Ort

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DEM BAYERISCHEN HEERE

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DEM SIEG GEWEIHT VOM KRIEG ZERSTÖRT ZUM FRIEDEN MAHNEND



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