Alte Quellen

Krankenhaus Schwabing

Jahr0

Das Krankenhaus liegt im Norden der Stadt am Kölnerplatz und ist vom Stadtzentrum in der Luftlinie ungefähr 4 km entfernt. Das Areal hat ungefähr die ^orm eines Rechteckes, dessen Langseiten zirka 550111 und dessen Schmalseiten zirka 330 in messen. An der Südseite gegen die Stadt zu ist eine große Baugruppe am Kölnerplatz angelegt, deren Mittelpunkt das dreigeschossige Hauptgebäude mit dem Hauptzugang zum Krankenhause bildet. Mit dem Hauptgebäude ist die katholische Kirche durch einen zweigeschossigen Zwischenbau verbunden. Die Kirche ist weiterhin durch eine kleine, geschlossene Hofanlage (Klosterhof) mit dem Schwesternhaus der katholischen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul in Verbindung gebracht. Westlich schließt sich an das Hauptgebäude das Buchhaltungs- uud Apothekengebäude an, das jedoch vom Hauptgebäude durch eine kleine Hofanlage, in die die Krankentransportwagen einzufahren haben, getrennt ist. Durch das Hauptgebäude geht die in der Nord-Südrichtung verlaufende Hauptachse der Bauanlage. In dieser liegen dasOperationsgebäude, dasZentralbad und das Kochküchengebüude. Zur Linken und Rechten sind zurzeit je zwei größere Krankengebäude erbaut. Die beiden ersten bienen zur Aufnahme von chirurgisch Kranken, die beiden folgenden sowie die zurzeit im Bau befindlichen zwei weiteren Bauten für Aufnahme innerlich Kranker. In der Mitte zwischen den beiden Bauten für chirurgisch Kranke ist das Operationshaus angeordnet. Zwischen den beiden folgenden Gebäuden für innerlich Kranke liegt das Zentralbad. Die Bauten auf der linken, westlichen Seite gehören zur Mäunerabteilung, jene auf der rechten, östlichen Seite zur Frauenabteilung. Durch eingeschossige, unterkellerte, geschlossene und heizbare Gänge sind alle vorgenannten Bauten miteinander in Verbindung gebracht. Die Unterkellerung der Gänge dient zum Transport der Leichen und aller unreinen Sachen. Die in der Nord-Südrichtung verlaufenden Hauptverbindungsgünge schließen mit dell ül der Mittelachse gelegeneil Gebäuden (dem Hauptgebäude, deni Operationshaus, dem Zentralbad und dem Kochküchengebüude) drei größere Gartenhöfe eill. Die 99 m langen, in der Ost-Westrichtung gelegeneil Krailkeilgebüude, die durchAbzweiggünge mit dell erwühntenHauptverbindungsgüilgell verbunden sind, bestehen aus drei Geschossen und haben eille Froilthöhe von rund 15 in über dem umgebendell Terraül. Ihr Abstalld voneinander betrügt zwischeil dell Mauerll derLallgbauteil gemessell 57 m,zwischeil dell Flügelbauteil 37 ui. Das Operationsgebüude uild das Badehaus silld in der Hauptmasse eingeschossige Bauten, die ilur in deli Mittelteilell Aufbauteu eines Obergeschosses erhalten haben. Das Kochküchengebüude hat dllrchweg zwei Stockwerke. Auf denl ltördlichen Teile des Gelältdes sind die eiugeschossigen Bauten der Desillfektioilsallstalt und der Waschanstalt mit eitlem dreigeschossigen Altbau für Wohllungen des Personals, das zweigeschossige Werkstüttenund Gärtnereigebäude, das Gebäude für die Regulieruug der Heizungs- lmd Warmwafferversorguugsanlage mit angebautem kleinem zweigeschossigen Dienstwohngebäude, das zweigeschossige ailatonlisch-pathologische Institut (Prosektur), das Stallgebäude fürVersltchstiere, sowie das zweigeschossige Absonderuugshaus nebst einem kleinen zugehörigell Sektions- uild Leichelthaus errichtet. Das Anstaltsareal ist mit einer gemauerteil Umfriedung umgeben. Das Maschinen- tlndKeffelhaus ulld ein zugehörigesDieitstwohltgebälide liegen außerhalb dergenlauertellUmfriedung. Diese Anlage bildet eilte Betriebsstation der städtischen Elektrizitätswerke. Das Areal der Krankenhausanlage hat ausfchließlich des Gelältdes, auf dem sich das Kessel- und Maschinenhaus befindet, eine Flüche von 178000 qm. Da das Krankenhaus für eilte Aufitahme vou 1300 Kraltkeit ausgebatlt werdeli soll, treffen auf das Krankenbett rund 137 qm Geländeflüche. Die Kosten für delt gesamtelt Ausbau uitd die Einrichtung sind aus rund M. 14 000000 veranschlagt; sottach treffen auf das Krankenbett rund M. 10700 an Kosten für Bau und Eiltrichttmg. Zurzeit kann das Kraltkeithaus in Müitcheit-Schwabiitg in den vier großen Krankengebütlden 600 Kranke (in jedem 150 Kranke) aufnehmen; das Absoltderungsgebüllde ist zur Aufitahme voll 70 Kränkelt bestilttint. Gegenwärtig siitd eilt Erweiterungsbau an das Schwesternhaus, zwei große Gebäude für innerlich Kraitke, ein Gebäude für Iitfektioltskrallkheiteit uitd das Wohlthaus für delt Direktor der Aitstalt iit Ausführuitg. 

Bezüglich der Baukonstruktionen ist zu bemerken, daß alle Bauten aus Stampfbeton und Ziegelmauerwerk errichtet wurden und fast durchweg Eisenbetondecken erhalten haben. Die großen Krankenbauten und ein Teil des Operationshauses find mit Eisenbetondachstühlen versehen; die Dachungen der Bauten wurden mit Biberschwänzen eingedeckt. Als Bodenbelag kam in den bewohnten Räumen und Gängen meist Linoleum, in den der Krankenbehandlung dienenden Räumen und in den Neben- und Betriebsräumen Fliesenbelag, im Absonderungshause und in einigen Räumen des Waschküchengebäudes fugenloser Bodenbelag (Pyrofugont) zur Verwendung. Der Anstrich der Wandund Deckenflächen erfolgte fast durchweg mit Kalkfarben. Die Ausgestaltung der Bauten und ihrer Einrichtung ist sehr einfach gehalten. An technischen Einrichtungen im Krankenhaus sind besonders zu nennen: die Fernheizungsund Warmwasserversorgungsanlage, die Aufzugsanlage sowie die Einrichtung des Kochküchen-, des Waschküchengebäudes nebst Desinfektionsanstalt, sowie des anatomischen Institutes. Die vier Krankengebäude sind mit Warmwasserheizung, die übrigen Gebäude mit Dampfheizung ausgestattet; das warme Wasser zu Heiz-, Bade- und Waschzwecken sowie der Dampf für Heizung der Gebäude und für medizinische Zwecke wird im Kessel- imd Maschinenhaus der städtischen Elektrizitätswerke teils direkt erzeugt, teils durch Ausnützung des Abdampfes der Maschinen gewonnen. Von dort aus führen Rohrleitungen in unterirdischen, begehbaren Kanälen von insgesamt 1'/2 km Länge nach dem Zentralregulierraum und weiter nach den einzelnen Gebäuden; die Gesamtlänge der in diesen unterirdischen Kanälen verlegten Rohrleitungen beläuft sich auf 12 km. Die Aufzugsanlage besteht zurzeit aus 14 mehrgeschossigen und 13 eingeschossigen elektrisch-hydraulischen Aufzügen für Personen- respektive Lastenförderung, die mittelst einer l1/2 km laugen Druckrohrleitung für 15 Atm. Betriebsdruck an eine ihnen gemeinsame Druckzentrale mit Wasserförderung aus eigenem Brunnen angeschlossen sind. Die Zubereitung der Speisen geschieht durch Dampf und Gas, eine maschinelle Kühlanlage dient gleichzeitig zur Eisbereitung. Im Wäschereigebäude haben außer den Wasch- und Spülmaschinen sowie Zentrifugen ein Kettentrockenapparat und eine Dampfmangel Aufstellung gesunden; die Bügeleisen sind ausschließlich elektrisch geheizt. Zur Seifenersparnis ist eine Wasserenthürtungsanlage mit eigenem Brunnen eingerichtet. Die Desinfektionsanstalt weist eine Reihe von Sterilisier-, Koch- und Waschapparaten auf, die in die Trennungswand zwischen reiner und unreiner Seite eingebaut sind. Das anatomische Institut birgt neben anderen mannigfachen Apparaten in seinem Kellergeschoß eine maschinelle Leichenkühl- und Gefrieranlage, an welche Einzelgefrierschränke für Präparate angeschlossen sind. Die elektrischen Einrichtungen in den ausgeführten Bauten des Krankenhauses umfassen eine Beleuchtungsanlage mit etwa . 3500 Glühlampen, 1000 Steckkontakten und 64 Bogenlampen, eine Kraftübertragungsanlage für den Betrieb der Druckzentrale der hydraulischen Aufzüge, der Kühlanlagen, der verschiedenen Wirtschafts- und Werkzeugmaschinen und der Ventilatoren, ferner eine Uhrenanlage, eine Kontrolleinrichtung für den Wächterdienst, eine Feuermeldeanlage, ein Haustelephonnetz, eine Temperaturfernmeldeanlage für die Dauerbäder, sowie eine Signal- und Kontrollanlage für die Fernheizung.


Krankenhaus Schwabing

Weitere Bilder im Umkreis...