Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Quelle | München und seine Bauten (657) |
|---|---|
| Jahr | 1912 |
| Straße | Zweibrückenstraße |
Das Karl Müller'sche Volksbad verdankt feine Entstehung einer Stiftung des verstorbenen Zivilingenieurs Karl Müller. Es wurde nach dreieinhalbjähriger Bauzeit am 9. Mai 1901 eröffnet. Der Bau wurde nach den Plänen des städtischen Bauamtmanns und jetzigen k. Professors der Technischen Hochschule Earl Hocheder ausgeführt. Die überbaute Flüche betrügt 3785, qm. Die Anstalt gliedert sich in folgende, auch in der äußeren Erscheinung kenntlich gemachte Teile: Männerschwimmhalle: Schwimmbecken 12,36x30,60 in mit Reinigungsraum, 84 Auskleidezellen und 88 Freiauskleideplützen mit Kleiderschrünkchen. Frauenschwimmhalle: Schwimmbecken 10,70x17,60 in mit Reinigungsrüumen, 68 Auskleidezellen und 48 Freiauskleideplätzen. 86 Wannenbäder in der Männer- und Frauenabteilung, zu welchen je von der im Vestibül gelegenen Kasse nach Geschlechtern getrennte Zugänge mit Wartehöfen führen. Dampf- und römisch-irisches Bad mit 27 Ruhezellen, für beide Geschlechter abwechseln d benützbar, mit unmittelbarem Zugang vom Vestibül. Der anfänglich eingerichtete Erfrischungsraum wurde als nicht unbedingt nötig 1908 zur Erweiterung cher Räume des Dampfbades verwendet und hier auch ein elektrisches Lichtbad eingerichtet. Im Untergeschoß liegt ein Brausebad für Männer, mit 15 Zellen, und ein solches für Frauen,mit drei Zellen, ferner einige medizinische Bäder; endlich ein Hundebad. In diesem Geschoß ist auch die Wäscherei und das Maschinenhaus für die Warmwasserbereitung und für die Heizungs- und Lüftungsanlage untergebracht, wozu Dampf und elektrische Energie vom benachbarten Elektrizitätswerk, Muffatwerk, geliefert wird. Für die Unterbringung der Wasserreserven dient der Turmbau. An Wohnungen sind im Gebäude solche für den Anstaltsleiter, den Maschinisten und den Hausmeister vorgesehen. Die Ausführung erfolgte im Untergeschoß durchwegs in Beton, sonst als Putzbau mit Muschelkalksteinverwendung für die Architekturgliederung. Am plastischen Schmuck sind folgende Künstler beteiligt: Josef Floßmann, I. Rauch, E. Pfeifer, H. Hahn, G. Bersch, L. Gamp. Die Baukosten betrugen M. 1792609, wovon M. 355530 auf die innere Einrichtung treffen. Der cbm umbauten Raumes stellt sich auf M. 31.60 mit, auf M. 25.— ohne innere Einrichtung. Die Anstalt hat im ersten Betriebsjahr 411315, im Jahre 1911 im ganzen 862 782 Bäder abgegeben.
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