Alte Quellen

Kleinwohnungen für gemeindliche Bedienstete und Arbeiter

QuelleMünchen und seine Bauten (653)
Jahr1912
StraßeThalkirchnerstraße

Der bei der Wohnungszählung des Jahres 1908 als ungenügend festgestellte Vorrat von Kleinwohnungen veranlaßte die Gemeindeverwaltung, eine größere Anlage von Kleinwohnungen bereitzustellen, welche in erster Linie an gemeindliche Bedienstete und Arbeiter mietweise abgegeben werden. Der nach den Plänen des städtischen Baurats R. Nehlen errichtete Block konnte nach einjähriger Bauzeit im November 1910 bezogeu werden. Die Anlage umfaßt 15 Häuser, welche einen 43 x 60 m großen Jnnenhof umschließen, der als Kinderspielplatz dient. An drei Straßenfronten sind Vorgärten, an der vierten Gebüudefront ist eine kleinere Mietgartenanlage vorgelagert. Nach den baupolizeilichenBestimmungen war die Anlage von vier Wohngeschossen und einem zur Hälfte ausgebauten Dachgeschoß zulässig. Die Bauanlage enthält 177 für sich abgeschlossene, aus zwei bis vier Bäumen mit Vorplatz mid Abort bestehende Wohnungen mit unmittelbarem Zugang vom Treppenhaus; jede Wohnung besitzt eigenen Keller- und Speicheranteil. Im Keller jeden Hauses ist ein eingerichtetes Bad und eine vom Hof zugängliche Waschküche vorgesehen. Dem Umfange nach besitzen 70 Wohnungen je zwei, 94 Wohnungen je drei und 13 Wohnungen je vier, durchschnittlich je 15 qm große Hauptrüume. Im Erdgeschoß sind sechs Lüden über die Anlage verteilt. Die Baukosten betrugen M. 856977.10 bei M. 18.86 für den cbm umbauten Raumes. Die Mietpreise sind derartig berechnet, daß für die aufgewendeten Mittel eine vierprozentige Verzinsung und einprozentige Tilgung möglich ist und daß außerdem für jährliche Lasten ein Betrag von 25 Prozent des Bruttomietertrügnisses zur Verfügung steht. Bei diesen Annahmen betrügt der durchschnittliche Mietpreis für einen Hauptraum rund M. 11.40 pro Monat.


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Kleinwohnungen Wohnanlage

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